Der BR Zündfunk wird ätzend

Zündfunk 

Der BR Zündfunk schreibt plakativ und populistisch: Ist Euch das auch schon aufgefallen: Seit Pandemiebeginn radeln alle noch beknackter als früher. Der Radweg hat sich in eine Art Autobahn für 6.000-Euro-Räder verwandelt. Die steile These heute im Zündfunk: Wir brauchen ein Tempolimit für Radfahrer!

Die Radlcommunity macht sich da natürlich schon Gedanken, ob dem BR die Aufregerthemen ausgehen. Und mit Unterstützung aus der Bubble gibt es dann schon bessere Argumente, warum es die Raser*innen in Blech sind, die andere Verkehrsteilnehmer*innen gefährden. Schon allein Stärke und Gewicht sind hier Faktoren, an die Radfahrer*innen nicht herankommen. Und als Radfahrer*in hat man meist nur eine Haut unter den Klamotten, und die sind wirklich kein Schutz.

Ein Tempolimit muss her: Fahrräder müssen bis mindestens 80 km/h verkehrssicher sein (Spitzingabfahrt, Weyerner Berg) und auf reinen Radwegen sollte die Mindestgeschwindigkeit für Advanced Biker (Helm, Licht, Reflektoren) nicht unter 26 km/h liegen dürfen. Alle anderen (Kinder, Senioren*innen, Badeschlappenradler*innen, Biergartenleichen, Hollandfahrer*innen) dürfen natürlich so schnell oder langsam fahren, wie es die Verkehrssituation und der allgemeinde Zustand von Körper, Rad und Umwelt, ermöglicht. Ey, was sind das für Fragen. Die StVO gibt klar vor, dass für Kraftfahrzeuge innerorts ab dem Ortsschild maximal 50 km/h gilt. Wer hält sich daran? Dies gilt übrigens nicht für Fahrradfahrer*innen, es gibt hier ja auch keine Tachopflicht. Beschilderte Geschwindigkeitsbeschränkungen (30er, 70er, etc.) gelten für alle Fahrzeuge, auch Räder.

Aber allgemein ist da hier die Diskussion doof. Es sind jedenfalls nicht die Radfahrer, die zu schnell unterwegs sind, auch nicht die Fußgänger. Und einzelne sportliche Radler können wir alle aushalten. Das Problem wird hier auf generell schwächere Verkehrsteilnehmer verlagert, egal ob eScooter, Roller, Skater oder Radler. SUV und inzwischen auch alle anderen KFZ sind zu groß, zu schwer, zu schnell unterwegs. Autofahren hat mit Sport nichts mehr zu tun. Wer rasen will, soll auf den Nürburgring.

Dazu eine interessante rechtliche Untersuchung von Rechtsanwalt Dr. Bernd Lorenz: Welche Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten für Radfahrer?

Fahrradklima-Test

Kurzes Update zum Ausgang des Fahrradklima-Tests für unsere kleine Gemeinde: Wir haben mit 62 Beteiligten es geschafft, die Hürde einer Mindestanzahl von 50 zu überwinden und somit in der Statistikauswertung als eigener Ort zu erscheinen.
Ich bin schon gespannt auf das Ergebnis (Veröffentlichung im Frühjar 2021 geplant) und was unsere Gemeinde mit den hoffentlich zahlreichen Ideen und Anregungen anfängt. Gutes Gelingen der Umsetzung wünsche ich schon jetzt, denn der nächste Fahrradklima-Test steht schon an 🙂

Noch ist Aying ein „weißer Fleck“ auf der Fahrradklima-Test Karte 2018

Alle Radbegeisterte, und die es noch werden wollen, aus unserer schönen Gemeinde rufe ich hiermit auf, sich rege am Fahrradklima-Test zu beteiligen.
Der ADFC (Allgemeinder Deutscher Fahrrad Club) hat ihn verlinkt und genauer erleutert:

Der Fahrradklima-Test ist das Stimmungsbarometer der Radfahrer*innen und gilt als ein wichtiges Instrument für Politik und Verwaltung, denn hier wird aus dem Alltag und den damit verbunden Anforderungen vor Ort durch die eigentlichen Spezialisten bewertet. Der Test fragt die Situation in den einzelnen Orten ab, beurteilt von uns, den Radfahrer*innen, von uns Bürger*innen. Aggregiert gibt er einen umfassenden Überblick zum Zustand des Radverkehrs in der Bundesrepublik Deutschland. Hier gab es die (Zwischen-)Ergebnisse.


Laut dem ADFC ist der Fahrradklima-Test eine der weltweit größten Umfragen dieser Art. Gefördert wird er vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).

https://www.bmvi.de/DE/Themen/Mobilitaet/Fahrradverkehr/fahrradverkehr.html, 11.11.2020
https://fahrradklima-test.adfc.de/, 11.11.2020