Das Leben geht weiter

Die jüngeren von uns und in jedem Fall unsere Kinder werden mit dem neuartigen Corona-Virus leben. Mit diesem Corona oder einem anderen, ähnlichen. Und es wird weitergehen.

Es ist ja nicht so, dass alles, was gerade passiert, schlecht ist. Das DLR zeigte recht bald nach dem ersten Lockdown Satellitenbilder, auf denen ganz klar zu erkennen ist, dass die Luftverschmutzung zurückgeht, nachdem die Beschränkungen durch Corona die Wirtschaft, den Tourismus und den konsumistischen Alltag heruntergefahren hatten. Der weltweite Ausstoss von Schadstoffen und klimaschädlichen Gasen geht deutlich zurück im Lockdown. Zusammen mit der medizinischen Erkenntnis, dass gerade industrielle Brennpunkte am stärksten von Erkrankunen betroffen waren, wäre das jetzt doch ein Wink an die Wirtschaft, hier mal in nachhaltige Technik und ökologisch rücksichtsvolle Produktionsabläufe zu investieren, als nach Kaufprämie, Fördergelder und Ausfallsübernahmezahlungen zu schreien.
Positiv ist auch, dass extra Fahrradwege entstehen, deren Platz von der nun überflüssig breiten Straße weggenommen wird. Der Mensch bewegt sich nun aus eigenem Antrieb, kommt wieder mit seiner Umwelt in Kontakt, nicht abgeschottet durch die über allem erhabenen SUVs und schallgedämpften Limousinen. Das mit dem LKW Verkehr muss noch irgendwie angegangen werden. Nicht völlig abgeschafft aber rücksichtsvoller und, ja effizienter. Und zwar im Bereich Lieferservice und Schwertransport.
Zurück zur Jugend. Es gibt mittlerweile nicht nur online genug Artikel, die hierzu Stellung nehmen. Die von alten Knackern und Knackerinnen geschrieben darüber schwadronieren, was jetzt kommen muss.
Es ist aber die Stimme der Jugend selbst. Bei Fridays for Future hat das auch funktioniert, die älteren Semester haben sich dem auch angeschlossen und mit demonstriert. Scientists for Future haben mitgeholfen und mitdiskutiert in der politischen Debatte. Parents for Future ziehen mit ihren Kindern auf die Straße und rütteln die noch zu hause gebliebenen auf.
Das muss jetzt aller wieder zurück auf die heutige Bühne. Virologen und Katastrophenforscher haben jetzt die Politik in der Hand, jetzt kommt nach dem Virus das Thema Klima wieder in die Debatte. Und eigentlich gibt es da nichts zu diskutieren. Denn vor dem Virus war Klima, nach dem Virus ist Klima und danach kommt sicher wieder Virus.
Wir können uns weder Kriege noch Wirtschaftsduelle leisten, weder Hunger noch soziale Ungerechtigkeit. Die Zukunft ist ein viel zu wichtiger Pfad, als dass wir uns mit Technologie aus dem letzten Jahrhuntert die Wirtschaft strapazieren, Menschen töten und weiter unsere Umwelt, das Weltklima und die Natur zerstören.

Hier wieder der Link zum Bericht 2020

CO2-neutral bis 2035:
Eckpunkte eines deutschen Beitrags zur Einhaltung der 1,5-°C-Grenze


heute: Energiewende

Wir derzeit lebenden Menschen beschäftigen uns unteranderem mit einem Problem nur dann, wenn es uns unmittelbar betrifft oder wenn es dazu dient, ein anderes Problem, mit dem wir uns nicht beschäftigen möchten, auszublenden.

Die Energiewende, also das Thema rund um den Ausstieg aus den fossilen Energiequellen, das Erschließen von alternativen, CO2 neutralen und regenerativen Energiequellen, ist eng verknüpft mit Veränderung. Mit einer Veränderung, die spürbar jeden betrifft, weil sich jeder Mensch an eine neue Gegebenheit, die Pflicht sein sollte, anpassen muss: Seine bisherige Lebensgewohnheit, Energie als unerschöpfliche, auswirkungslose und gedankenfrei nutzbare Grundlage für seinen Alltag anzusehen, wird durch Fridays for Future (Quelle: https://fridaysforfuture.de/forderungen/), durch EEG-Umlage Skandale (EEG-Paradoxon, Quelle: https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-clip-5-160.html) und tägliche Berichte zu Klimawandeltatsachen (Quelle: www.klimafakten.de) erschüttert.

Die Energieverschwendung bei der Produktion und dem Gebrauch von Konsumgütern wie Auto, Wegwerfartikeln, Lebensmitteln und Freizeitaktivitäten ist für die Zukunft der Menschen auf unserem Planeten ausschlaggebend, denn gespeichertes Kohlenstoffdioxid wird Jahrmillionen später wieder frei durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen, zu einem Zeitpunkt, an dem es äußerst ungünstig ist und überhaupt nicht nötigt ist. Kohlenstoffdioxid ist ein Treibhausgas, das die Erwärmung der Erdatmosphäre beschleunigt, Polkappen dadurch zum Schmelzen bringt und die Ausdehnung der Meere, wichtige Meeresströmungen und Windgürtel verlangsamt oder sogar stoppt. Dadurch wird weltweit der Einfluss der Industrialisierung in Klimaveränderungen, Wetterextremen und letztendlich als eine der Fluchtursachen schlechthin sichtbar. Sollte die Menschheit im 21. Jahrhundert sich nicht eigentlich mit den wichtigen Dingen wie Frieden, Demokratie, Gesundheit beschäftigen und einen erträglichen Wohlstand über die Weltkugel auszubringen.

Jetzt also auch noch die Energiewende. Wie wichtig ein schneller Ausstieg aus der fossilen Energie ist, zeigen Klimaforscher und Wissenschaftler aus aller Welt. Seit 1850 hat sich der CO2 Gehalt der Atmosphäre um 40% erhöht, durch die Erfindung der Dampfmaschine im 18. Jh. konnte die Steinkohle industriell ausgebeutet werden, da die Wasserhaltung in den Kohlegruben damit effektiver wurde. Ab diesem Zeitpunkt, also vor fast 200 Jahren, haben sich Produktion und Mobilität grundlegend verändert: Die Erzeugung von industriell gefertigten Produkten und die individuelle Beförderung basierte nicht mehr auf Einzelanfertigung, sondern auf Serienproduktion. Massenproduktion ist heute in allen Sparten inzwischen Standard. Fluch und Segen zugleich, Arbeitsschutz, Umweltschutz und Ressourcenproblem zugleich. Billig und immer mehr.

Auch in Aying wird die Energiewende vorangetrieben. So wird aus Biomasse elektrischer Strom und Heizungswärme, aus den alternativen Energiequellen wie Photovoltaik und Wasserkraft Elektrizität. In in 3-5 Jahren muss es soweit sein, dass Windräder im Hofoldinger Forst einen Großteil der Energie für kommunale Liegenschaften liefern und Bürger aus der Gemeinde daran beteiligt sind.

Diese Kolumne soll dies beleuchten, wie alles mit allem zusammenhängt und am Ende heute, weil der Zeitpunkt vor 40 Jahren verpasst wurde, der beste Moment ist, um es zu ändern.

Quelle zum Zusammenhang von menschengemachtem CO2, der Erderwärmung Umsatz und Zugewinn: https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/der-globale-co2-anstieg-die-fakten-und-die-bauernfaengertricks/ oder hier: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/james-black-sagte-1977-die-klimakrise-voraus-leider-arbeitete-er-bei-exxon-a-1298292.html