Zukunft I

Ich steige aus dem Flugtaxi und sehe, dass die halbe Straße abgesperrt ist. Jemand ruft mir zu, in einem der Häuser hätte es ein Leck gegeben, die Bewohner hätten sich noch retten können. Glück gehabt. Meist geht es nicht so glimpflich aus. Jetzt wäre das A-Team unterwegs, um sauberzumachen. Ja, der Schaden ist noch immer immens, das haben die Energiesupporter noch nicht in den Griff bekommen, aber wenigstens kann man seit einigen Jahren Versicherungen abschließen, sodass jemand kommt, um den Dreck wegzumachen; wenn man sich die Prämien leisten kann.

Es gibt ganze Straßenzüge, die seit Jahrzehnten nicht bewohnbar sind, das war in der Anfangszeit. Da haben auch die Nachbarn wegen des Ausmaßes wegziehen müssen, wo keine Versicherung, keine Regressansprüche; der Verursacher wurde versiegelt und somit gab es auch niemanden zum Aufräumen oder Verantwortung tragen. War billiger und das ganze Gelände wurde dem Lauf der Zeit überlassen.

Seit sich die konservative Union und die fortschritts- und technologieoffene 14% Partei der Wirtschaftsbosse und Wasserstofffahrer als Regierung um die Energieprobleme kümmern, bleiben die großen staatlichen Atommeiler heruntergefahren und junge, dynamische Garagen-Firmen entwickeln die Restmülllösungen: den persönlichen Kernreaktor für zu Hause. Gates-Fondation und AWS liefern in jeden Haushalt. Statt des unbeliebten Atommülllagers irgendwo in der Bundesrepublik, ist der Traum wahr geworden, und jede:r Bürger:in kann das zum Stichtag zugewiesene Kontingent frei Haus geliefert bekommen, zusammen mit dem Minireaktor.

Nur ein paar fanatische Ökospinner machten nicht mit und klebten sich Solarpanelen an den Balkon, oder gingen wegen des stagnierenden Ausbaus der Windkraft auf die Straße, protestieren. Dabei ist der PKR praktisch wie ein Thermomix, und kaum größer und genauso steckerfertig. Kein Schattenwurf, keine Dunkelflaute, die Bude immer warm und der Strom aus der Steckdose. Anfangs waren die Installateur:innen überfordert, bis Staubsaugervertreter:innen, Eisperson und Getränkefahrer:innen im Schnelldurchlauf zertifiziert wurden und beim Einbau unterstützen. Die Post und manchmal auch der TÜV sahen dann sich die Konfiguration an und klebten das grüne „EnergieLabel“ drauf: Future Ready! Irgendwann boten auch die Baumärkte DIY Reaktoren an, Plug-and-Play, wie ein Multifunktionsdrucker.

Ja, manchmal überhitzte so ein PKR, im günstigsten Fall trat etwas radioaktiver Dampf aus und der Raum konnte selbst dekontaminiert werden, wenn der KAU rechtzeitig bemerkt wurde. Nicht immer war das in der Anfangszeit so einfach. Daher die verseuchten Straßenzüge, in die sich anfangs keiner mehr reintraute. Wenn eine Kernschmelze eintrat, weil die kritische Masse erreicht wurde, da gab es Fälle, dass die privaten Betreiber selbst nochmal das Brennmaterial manipulierten oder bei der Produktion billiges Carbon statt Stahl verwendet wurde, war natürlich mehr kaputt. Zuerst brannte der Raum ab, schmolz der Reaktor durch die Decke, kontaminierte auch die darunterliegenden Stockwerke und kühlte erst im Fundament über Jahre ab. Irgendwie erinnert es an einen Vorfall im letzten Jahrtausend, irgendwo im heutigen Grenzgebiet der ukrainischen demokratischen Länder zur sogenannten Vierten Welt, die noch immer als weißer, deindustrialisierter Fleck auf dem Weg in die taiwanesischen Staaten liegt.

Über Umwege kam ich dann noch zu Hause an, in der Ecke bollerte mein PKR. Ich ließ mir ein Glas heißes Wasser raus und kippte ein paar Löffel Milchpulver rein, das es gerade wieder günstig gab. Der Blick aus dem Fenster zeigte am sonst klaren Horizont eine Wolke hochsteigen, die mich irgendwie an einen Champignon erinnerte.

heute – 11 Jahre Fukushima, 35 Jahre Tschernobyl

47 Jahre „Atomkraft? Nein danke!“

Zur Erinnerung: 26. April 1986 um 01:23 Uhr (Ortstzeit) trat die Kernschmelze in Tschernobyl ein, und vor 11 Jahren am 11. März 2011 um 14:46:23 Uhr (Ortszeit) in Folge des Tsunamis in Fukushima. Seit dem Einmarsch des Diktators Putin in die Ukraine, wird die Welt wieder von einer atomaren Katastrophe bedroht: Atomkraftwerke werden beschossen, Abklingbecken sind stromlos, Sicherheit nicht mehr gewährleistet. Die Welt sieht zu.

65 Jahre hat man sich mal mehr oder weniger den Kopf über die Endlagerung von Atommüll zerbrochen und noch keine 1 Mio Jahre sichere Lösung gefunden. Von Los Almos bis Fokushima gibt es genau recherchierte Fälle, es gibt zwei Kriegsverbrechen und unzählige verseuchte Landschaften. Und da soll Atomenergie umweltfreundlich sein?

Dieser Auszug aus einer Diskussion, bei der tatsächlich geschrieben wurde, dass Atomenergie zwar nicht menschenfreundlich, aber umweltfreundlich sei, stimmt einfach nicht. Die Natur würde sich solch eine Technologie nicht nie aussuchen, denn beim Lesen von Foren oder Chats mit Inhalt zur Energiewende gibt es tatsächlich sogenannte Experten, die Technik anzweifeln. Im Falle von Photovoltaik und Batterietechnik möchten sie noch weiter auf die nächsten Generationen warten, wenn sie nicht komplett diese Art der Energiegewinnung verneinen oder anzweifeln.
Beim aktuellen Auto, so wage ich zu bezweifeln, wird diese Technik des Zweifelns garantiert nicht angewendet.
Windkraftgegner listen ebenfalls haarsträubende Gegenargumente zur Windkraft auf und setzen auf die Kernkraft. Doch weder Urangewinnung, Anlagenbau noch die immer ungeklärte Endlagerfrage sind CO2-neutral oder wegen der unweigerlich auftretenden Strahlung ohne Risiko.
Rückbau oder Kontrolle in Ausnahmezuständen wie Klimakatastrophen, zivilen Umstürzen oder technischen Pannen sind nach bisheriger Erfahrung teuer, selten erprobt oder mit unzähligen Negativ-Beispielen belegt.
Aber ein Windrad, das bereits bei der Projektierung die Klärung von Artenschutz, Rückbaukosten und Ausgleichsflächen sowie eine strenge Kosten-Nutzenrechnung und Rentabilitätsprüfung durchläuft, wird verteufelt, als ob es direkt aus der Hölle käme.
Die gleiche Aversion wird gegen Elektromobilität oder Klimaschutzmanager gepflegt. Bar jeder Vernunft und wider technischen Wissens oder der lebenswerten Zukunft kommender Generationen.

https://www.energyagency.at/aktuelles-presse/news/detail-archiv/artikel/atomkraft-weder-klimafreundlich-noch-wirtschaftlich.html?no_cache=1

Die Akzeptanz und dann in der Folge auch das Handeln nach der Wahrheit ist offenbar für Klimawandelleugner und antidemokratische Personen unmöglich.
Ressourcen eines Elektroautos im Vergleich mit den Treibstoffen beim Verbrenner: https://www.heise.de/news/Studie-Elektroautos-verbrauchen-deutlich-weniger-Rohstoffe-als-Verbrenner-5068802.html

Kein Batteriespeicher, aber PV soweit das Dach reicht
https://www.pv-magazine.de/2021/03/26/warum-eine-foerderung-des-photovoltaik-eigenverbrauchs-abgeschafft-gehoert/?fbclid=IwAR1_vmAQZS_OhnAj0vkZ9RW5i7VbfEgiag_bzGpUs_awaHwB1fDUy-HPc7U

Und wer es nicht glaubt, soll bitte Tony Seba „Saubere Revolution 2030“ lesen:
– Der Bau von Atomkraftwerken ist immer teurer geworden und dauert immer länger. Es ist eine der wenigen Techniken, die bei fortschreitender Entwicklung eine negative Kostenentwicklung aufweist.
– Die Kostensituation der atomaren und fossilen Energien hat sich gegenüber Solarenergie in den letzten Jahrzehnten massiv verschlechtert (Stand 2014).
– China und Indien haben nicht nur wegen der Luftqualität, sondern auch wegen des Wasserbedarfs atomarer und fossiler Kraftwerke gar keine andere Wahl, als auf saubere Energie und Mobilität umzusteigen.
– Weder Erdgas noch Biokraftstoffe sind saubere Alternativen zu Kohle, Öl und Atomkraft.
– Diktatoren setzen Atomkraftwerke als schmutzige Waffen ein und destabilisieren durch Ressourcenmonopole demokratische Regierungen.

14.09.2021 16. Sitzung inkl. Kommentar

Wo waren die Ziele? Ach, ja. Zuerst kommt das Fressen, …

Hatten wir nicht mal im Gemeinderat mit Unterstützung eines Planungsbüros und mit Blick auf eine ausreichende Infrastruktur für die Zukunft der nächsten Jahre, einen fixen Wachstumsfaktor beschlossen? 80 Personen könnten dann jährlich zuziehen, und die Infrastruktur von Feuerwehr, Krippen und Kindergärten, von Schule und Seniorenheim würde dann noch 15 bis 20 Jahre ausreichen, ohne dass wieder Geld für Umbau, Anbau oder Neubau notwendig wären?

Denn die damit zusammenhängende Finanzenausgaben, bisher immer durch Verkauf von gemeindeeigenen Grundstücken bezahlt, sind damit wieder Treiber des Wachstumsfaktors. Der Faktor also, der auch durch eine innerörtliche Nachverdichtung steigt, welche aber die Gemeinde nicht kontrollieren kann, da sie fast gänzlich in privater Hand liegt; nicht berücksichtigt und bewußt übersehen, wenn zeitgleich drei Baugebiete durch die Gemeinde auf grüner Wiese erschlossen werden.

Nachverdichtung, die nachhaltig, rücksichtsvoll und vorausschauend auch von den Gemeindebürgern gemacht wird, ist kein Problem. Diesen Zuzug verkraftet eine gesunde Gemeinde. Auch mal der Umbau eines landwirtschaftlich nicht mehr genutzten Stadels oder Stalls eines kleinen Gehöfts, so dass drei oder vier Familien dann dort wohnen.

Was mich als Gemeinderat dann aber verwundert, wenn andere Gemeinderäte selbst hier massiv beim Ausbau und Nachverdichtung diesen Wachstumsfaktor anheizen, wenn ein Bauvorhaben mehr als die Hälfte der jährlich geplanten Personen Zuzug ermöglicht. Ist das vertretbar?

Da fragt sich die Normalbürger*in in der Mietwohnung, was das für Auswirkungen für sie hat. Wohl keine Guten, wenn man die Mietsteigerung der letzten 5 Jahre ansieht. Vom ewigen Thema Verkehr ganz zu schweigen.

Manchmal ist aber so ein Bauvorhaben vertretbar. Denn neue Wohnungen sind gut. Neue Wohnungen in bereits bestehenden Gebäuden, die umgebaut oder abgerissen und neu gebaut werden, sind sogar noch besser. Der Eingriff in die Natur und die Versiegelung der Umwelt sind dabei wesentlich geringer. Auch kann so ein den Ort prägendes Gebäude weiterhin Einfluß nehmen; es bleibt kein Loch zurück oder unpassende Zersiedelung.

Für die bereits in der nahen Umgebung Wohnenden ist es dennoch eine Veränderung. Es wird sich der Verkehr erhöhen, wenn nachverdichtet wird. Es werden Zufahrten notwendig und Wendeplätze, solange nicht ein Umdenken bei der Wahl der Verkehrsmittel immer nur dem Kfz den Vorzug gibt. Tiefgaragen können hier der oberirdischen Versiegelung entgegen kommen, und sogar zusätzliche Radabstellmöglichkeiten schaffen. Lastenräder kommen nicht nur in Mode, sie sind eine wichtige Komponente in der innerörtlichen Mobilität.

Große Dachflächen sind für die Photovoltaik äußerst geeignet, um auch Mietern günstige Teilhabe am selbst erzeugten Strom zu geben und die dringend notwendige CO2 Einsparung auch in diesem Sektor zu schaffen. Inzwischen ist ja auch zu hinterfragen, ob zentrale Hackschnitzelheizungen (als BKHW) mit Nahwärmeversorgung da allein durch die unvermeidbaren Emissionen die Erste Wahl sind, oder zusammen mit Thermischer Solaranlage und Langzeitspeichern noch eine größere Reichweite haben, da die angeschlossenen Abnehmer einen hohen Autarkiegrad erreichen und die bereitgestellte Leistung noch für mehr Abnehmer reicht.

Auf jeden Fall ist die elektrische Fortbewegung schon heute ein Faktor, der durch ausreichende Ladestationen im Mietobjekt bei der Planung mit einbezogen werden muss. Auch hier ist die Photovoltaikanlage auf den Dachflächen, die ja bei einer Nahwärmeversorgung auch nicht verschattet wird, eine ausgezeichnete Energiequelle.

Die Erderwärmung hat auch Einfluss auf das örtliche Mikroklima. Daher sind Bäume rund um das Objekt ein notwendiger Schattenspender und Ort der Erholung. Das Arbeitsleben hat sich in den letzten Jahren entscheidend verändert, Arbeinehmer*innen suchen für kurze Pausen umliegende Wiesen oder Bänke auf, laden tagsüber das E-Auto oder E-Fahrrad, um es dann abends zu nutzen. Infrastruktur wie Breitband-Internet, Naherholung, kurze Wege zum Versorger oder ÖPNV sind wichtige Entscheidungskriterien für Wohnen und Arbeiten an einem Ort. Ein öder Hinterhof mit angestaubtem Charakter bietet des nicht.

Ich hätte da meine Vision unser Zukunft auf dem Lande, wo mehr aufgegebene landwirtschafliche Gebäude wie Stadel und Ställe ein heimeliger Wohnort werden. Wo erschwinglicher Wohnraum mit bunt gemischten Bewohnern die örtliche Vielfalt bereichern. Und die grüne Wiese weiterhin für Frischluftschneise und Viehfutter sorgt.

Ohne Erklärung und Konzept einfach weiter zu machen wie bisher, ist für die zukünftigen Generationen weder vertretbar noch hinnehmbar. Und die Ausweisung von Baugebieten auf der grünen Wiese, ist für die Zukunft auch keine Option mehr.

Ein Umdenken, ein Neuplanen und ein Verändern in Wohnen und Arbeiten muss nun gemeinsam erarbeitet werden, sonst hat dieser Ort keine Zukunft und wird aussehen wie andere Vororte, ohne Gesicht und Leben.

09.03.2021 11. Sitzung inkl. Kommentar

Was die Gemeinde bewegt, konnte in dieser Sitzung beobachtet werden. Hier gibt es den Link zum vorläufigen Sitzungsprotokoll.

In der Gemeinde Aying ist die Energiewende und die Notwendigkeit zur Handlung angekommen. Mit einer überwältigenden Mehrheit, nahezu einstimmig, also mit einer Gegenstimme aus dem erzkonservativen Lager der optischen Bayernbewahrer*innen, Heimatmuseumsgestalter*innen und atomarer Endlagerbefürworter*innen, wurde der bereits 2014 in einer Bürgerversammlung erarbeitet Standort für Windkraftanlagen im Hofoldinger Forst, nahe der Autobahn, erneut bestätigt und die Fortführung des Projektes beschlossen. Es werden für den April 2021 hybride Informationsveranstaltungen für Bürger*innen geplant. Es können online und vor Ort (in der Turnhalle Helfendorf) Bürger*innen Details erfahren und Fragen stellen.
Unser 1. Bürgermeister Peter Wagner hat in dieser Gemeinderatsitzung tolle Arbeit geleistet und überzeugend dargelegt, wie die Gemeinde Aying ihren Anteil leisten kann. Bürger*innen und Gemeinde können sehr wohl vor Ort unter Berücksichtigung von Natur- und Artenschutz und mit wirtschaftlicher Betrachtung die Wertschöpfungskette nutzen und die Energiewende vorantreiben: Lokale Erzeugung, lokale Nutzung, lokale Wertschöpfung.
Feedback und Lob dazu von der Kreistagsfraktion der Grünen auch in der SZ (11.05.2021)

Hinweis: In der 12 und 13 Kalenderwoche wird dieses Jahr die Straßenreinigung auf den kommunalen Straßen und Wegen stattfinden. Anleger werden gebeten, Hof und Gehwege vorher zu kehren, damit die Kehrmaschine dann Splitt und Staub mit aufnehmen kann.

Info von der Verwaltung der Gemeinde Aying mit der Bitte um Verteilung

Auf der Tagesordnung stand noch ein Punkt, die Bündelausschreibung zur Stromlieferung für kommunale Liegenschaften. Hier wird über ein Ausschreibungsbüro zusammen mit anderen Gemeinden ein guter Preis verhandelt. Ein Kriterium ist hier, dass Angebote eingeholt werden, die von den Energieerzeugern eine Neuanlagenquote bei 100% Ökostrom fordert. Das heißt, dass die beim Verkauf erzielten Gewinne zu einem gewissen Prozentsatz wieder in neue Anlagen investiert werden um so die erneuerbaren Energien zu fördern und weiter auszubauen. Zwar steigen insgesamt um ca. 0,5-1,5 ct pro kWh die Kosten für die Gemeinde im Vergleich zum Bezug von konventionellem oder Ökostrom ohne Neuanlagenquote. Bereits jetzt wird die Gemeinde Aying auch von einem Ökostromanbieter mit Neuanlagenquote versorgt, ebenso ist das Budget auch im knappen Corona-gebeutelten Finanzplan berücksichtigt. Daher gab es mit einer Ausnahme auch hier wieder eine breite Zustimmung.
So wie es aussieht, muss noch der Einfluss auf die Gesamtpolitik Deutschlands, die ja bekanntlich in Berlin abläuft, besser koordiniert werden und auch die Gemeinde Aying mehr Aufwind erzeugen, um eine Veränderung zu bewirken. Wie von der einen Gegenstimme richtig angemerkt, kann es nicht sein, dass PV, Windkraft oder Biogasanlagen unrentabel werden und daher abgeschaltet werden, weil das EEG Förderung ausläuft. Für frühzeitig abgeschaltete Atommeiler werden 2,4 Milliarden (2.400.000.000 Euro) aus der Staatskasse, also von Steuergeldern, bezahlt, und bei erneuerbaren Energien wird knapp gerechnet und eine nahezu unkaputtbare Anlage so unrentabel gemacht, dass sogar kleine Reparaturen nicht mehr bezahlt werden können. Der Betreiber wird damit gezwungen, lieber zurückzubauen, als billigst weiter Strom zu produzieren, der die konventionelle Stromproduktion damit unrentabel machen würde.
Kohleverstromung, Erdgas oder atomare Stromgewinnung müssen so schnell wie möglich eingestellt werden. Die Risiken, gerade Angesicht der Auswirkungen von Fokushima oder Tschernobil, die nicht vorhandenen Endlagerstätten, der CO2 Ausstoß und die riesigen Umweltschäden durch den Tagebau, müssen heute minimiert werden.
Die Gemeinde Aying ist auf dem besten Weg dazu, hier ihren Beitrag zu leisten. Wir Bürger müssen nur dran bleiben und selbst aktiv werden. Wie sieht es eigentlich mit Ihrer Photovoltaikanlage aus? Haben Sie schon eine am Balkon hängen, oder auf dem Dach liegen?

EEG-Föderung für Kleinanlagen läuft aus? Hier gibt es Info aus der Verbraucherzentrale (zur Eigenstromnutzung), vom Bayernwerk, agrarheute zur EEG Novelle, Stand der Links jeweils 12.03.2021 19:38

Kommentar zur 4. Sitzung

In der Bartenstraße wird es ein größeres Bauvorhaben geben. Zwei Gebäude werden entstehen, eines wird so groß sein, dass es 11 Wohneinheiten beherbergen kann sowie eine Ladenfläche von 80 qm. Das zweite Gebäude quer dazu wird als Dreispänner geplant. Insgesamt werden 32 Stellplätze benötigt, die über eine Tiefgarage und Außenparkplätze verteilt werden, wobei 5 gegenüber dem großen Gebäude geplant sind, auf einer kleinen grünen Wiese. Jetzt leben da ein Busch und zwei gesunde Kastanienbäume . Die alte Kastanie, unter der ich als Grundschüler im Herbst beim Warten auf den Bus noch Kastanien gesammelt habe. Diese soll auf Drängen der Gemeindeverwaltung erhalten bleiben.
Das Bauvorhaben wird über kurz oder lang nicht das Einzige sein. Ein großer leerstehender Hof hat auch den privaten Besitzer gewechselt, und so wird zusammen mit der geplanten Dorfmitte bald eine Nachverdichtung im Kern von Großhelfendorf ermöglicht, welche die Gemeinde nicht steuern kann. Meine Warnungen vor gut 2 Jahren zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes doch bitte diesem Aspekt mehr Bedeutung zu schenken, und nicht zusätzlich mehr Bauland auf der grünen Wiese auszuweisen, wurden überstimmt. Jetzt ist es sogar Diskussionspunkt in der Nachbereitung der Gemeinderatssitzung und Thema beim Dorfwirt. Die Möglichkeit, dass die gemeindliche Infrastruktur Kindergarten, Schulcampus und Seniorenheim bereits früher als geplant nicht mehr ausreicht, wird mit jeder nichtplanbaren, weil in privater Hand, Nachverdichtung, erhöht. Die Kosten für die gemeindliche Infrastruktur allerdings, die dann auf die Gemeinde wiederum zukommen, liegen allein bei ihr.

Eine effiziente Raumausnutzung und (maximale) Gewinnorientierung bei der Investition dieses gut 40 Jahre langsam vor sich hin verfallenden Altbaus „beim Kellerer“ und die anschließende private Vermietung des neuen Gebäudes, werden das Ortszentrum verändern. Zum Ortstermin vor der Sitzung kamen übrigens nur 2 Gemeinderäte mit dem Rad, alle anderen waren motorisiert eingetroffen, einige sogar mit SUVs, auffällig auf dem zu besichtigenden Grundstück parkend. Eine Augenweide war das nicht. Dafür waren die Stellplätze auf der grünen Wiese heißer Diskussionspunkt. Doch weder die Anzahl, noch das System und die Ursache, also zu viele Autos überhaupt, wurden thematisiert. Auch nicht, dass, wer schon so günstig am schönen Ortskern wohnt, und 10 Minuten zur S-Bahn hat, 5 Minuten zum Supermarkt, einen Steinwurf zum Metzger/Bäcker oder zu den anderen Läden, vielleicht mit dem Rad besser bedient ist. Über Radstellplätze wurde kein Wort verloren. Gut, hier gilt in der aktuellen Stellplatzsatzung (Fassung vom 06.11.2007):
11 Fahrradstellplätze
11.1 Bei Geschäftsbebauung Je 1 Stpl. pro 40 qm HNF
11.2 Bei Wohnanlagen Je 1 StpI. pro 60 qm Wohnfläche
11.3 Bei Bürobebauung Je 1 StpI. pro 100 qm Bürofläche
11.4 Bei Schulen o.ä.Je 1 StpI. pro 20 qm Schulfläche

In der Sitzung dann kein Wort von den Wertekonservierenden zum Thema „Holz am Haus“, ebenso wenig zur Dachziegelfarbe oder den Gauben auf der Westseite. Auf Nachfrage von Christine aus unserer Fraktion zur Planung der Wärme und Energieversorgung, die direkte Antwort des eigentlich von Beratung und Abstimmung Ausgeschlossenen, weil Beteiligten: „Da muss man von Photovoltaik erst überzeugt sein. Zur Heizung kann ich nichts sagen.“ Wer bei so einem Bauvorhaben nicht an steigende Energiekosten denkt und den CO Ausstoß komplett außen vor läßt, der denkt nicht im Sinne der Mieter, sondern nur an seinen eigenen Profit.

Aber von jemandem der in einem persönlichen Gespräch die Vorteile der Kernenergie lobt, die Lösung der atomaren Endlagerung zukünftigen (Forscher-)Generationen überlässt und eine innerdeutsche ICE-Zugfahrt als lästig und inakzeptabel für die Fortbewegung hält, wird Erneuerbare Energien sowieso wenig in seine Zukunftsplanung einbeziehen.

Übrigens ist es auch laut Landratsamt bei diesem Projekt möglich, die Tiefgaragenrampe entgegen der Bayrischen Bauordnung (Link zum Kommentar, 26.07.2020) in einem steileren Winkel, 20 statt 15 Grad, auszuführen. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Beim Ortstermin darauf angesprochen, ob die Rampenneigung schon der Ordnung entspricht, wurde ich nur angegrinst. Die Variante II eines ähnlichen Bauvorhaben an der Rosenheimer Landstraße wurde vor ein paar Monaten vom Gemeinderat ausgenau diesem Grund abgelehnt (Sitzung vom 31.03.2020 TOP 18, Archiv der Gemeinde Aying, 26.07.2020).

Ansonsten hier noch die „Exklusive Information“, Grinsesmiley, dass die „Energieagentur Ebersberg und München“ aktuell Bürgerdialoge online durchführt, um die Bürger der Gemeinden, die Windkraftanlagen planen, mit ins Boot zu holen, die Akzeptanz zu fördern, um sie mit Tatsachen von der Notwendigkeit und dem positiven Nutzen für die Energiewende, auch durch Beteiligung an den Erträgen, zu überzeugen. Hier die Links dazu:
Wissenswertes zur Windkraft
Windkraft im Höhenkirchner Forst
Interessant sind die FAQs. Auch für die Gemeinde Aying (Windkraft im Hofoldinger Forst) ist eine eigene Veranstaltung im Herbst geplant.

Liebe Leser*in, bleib gesund, geniese die Sommerause und, wenn alles klappt, lesen wir wieder voneinander im September: Am 08.09.2020 ist die nächste Gemeinderatssitzung.

Kommentar zur 3. Sitzung

Wir empfehlen klar, zukünfig stärker alternative Energien beim Aus- und Umbau bestehender Häuser sowie neuer Bebauungsgebiete mit einzubeziehen. Kommt eine CO2 Steuer, die den Namen auch verdient, dann kann nur Eigenstrom und Selbstversorgung mit Wärme die Häuslebauer retten und die Energiekosten berechenbar machen.
Bemerkung am Rande: Zwei Tage später kündigt Söder an, „Bayern ist Sonnenland“ und stellt für Solardächer und Freiflächen tiefgreifende Pläne bzw. Förderungen in Aussicht: Gewerbetreibende und Häuslebauer werden in absehbarer Zeit zu Solaranlagen (Photovoltaik/Thermische) verpflichtet.

07.07.2020 3. Sitzung

Was gibt es in der Gemeinderat-Sitzung Juli? Hier der Link auf die Einladung. Zur Genehmigung steht das Protokoll aus der Sitzung vom 16.06.2020. Neben der Ehrung des Altbürgermeisters gibt es noch einen interessanten Punkt, ein Bauantrag in einem Ayinger Viertel, das einen Bebauungsplan (No. 17 Nördlich der Bahnhofstraße) hat. Im Juli 2005 wurden hier die Festsetzungen dazu beschlossen.

Unter den Hinweisen C lässt sich bei 7.2 folgendes finden:
Zur Energieversorgung, insbesondere für Heizung und Warmwasserbereitung, sind, soweit möglich, regenerative Energien wie Solar-Holz-Pellets und dergleichen zu verwenden. Ebenso soll Niederschlagswasser gesammelt und als Brauchwasser (z.B. Gartenbewässerung) Verwendung finden.

Also eine der ersten Baugebiete, die eine solche direkte Erwähnung in den Festsetzungen erfahren haben.

Wie können wir nun als Gemeindevertreter mit Anträgen für Dachaufbauten wie Gauben oder Umbauten wie Dacheinschnitte umgehen? Haben wir uns nicht da auch nach den Bedürfnissen der Eigentümer zu richten, und müssen zusehen, wie die Eigentümer sich entscheiden? Häuser sind ja für mehrere Jahrzehnte geplant und können dabei mehrere Jahrhunderte überdauern. Dabei wandeln sie sich, entsprechend den Bedürfnissen.
Wir als Ortsverband versuchen sicher, auch ohne Glaskugel in die Zukunft zusehen, denn wir erkennen bereits heute, dass Alternative Energien die Grundlage sind, für ein friedliches Zusammenleben in den kommenden Jahrzehnten. Photovoltaik ist eine der Energiequellen hierzu. Noch glauben viele, dass die selbsterzeugte Energie sich nicht rentiert, oder zu aufwendig ist. Argumente dagegen kennen wir bereits heute zu Genüge. Dennoch, aus eigener Erfahrung, gibt es im Leben eines Wohnhaften verschiedene Prioritäten, die selbstbestimmt auch entschieden werden können.
In einem Neubaugebiet sollten wir definitiv darum kämpfen, dass Alternative Energieerzeugung die Hauptquelle darstellt und daher die Voraussetzungen hierfür schaffen. Mit einem Dachaufbau, der die Wohnqualität sichtlich verbessert kann aber die Möglichkeit der Alternativen Energieerzeugung verbaut werden.
In Zukunft müssten konsequenter Weise die Bebaungspläne so gestaltet werden, dass es diese Konflikte nicht mehr gibt. Und das Wie muss in einer konstruktiven, zukunftsorientierten Diskussion im Rahmen das Bauausschusses geschehen.

So könnte es daher heute aussehen: Der Bauantragsteller wird darauf hingewiesen, dass mögliche Dachaufbauten die Nutzung von alternative Energien, z.B. Photovoltaik, einschränken oder unmöglich machen. Da die Entwicklung der CO2 (Folge-)Kosten auf dem Energiesektor in absehbarer Zukunft Auswirkung auf die Entstehungspreise haben, ist die Eigennutzung von selbsterzeugtem Strom oder Wärme ein mit einzubeziehendes Gut. Selbsterzeugte Energie macht unabhängiger vom Strommarkt und wirkt sich positiv auf den Wert der Immobilie aus.

Je nach architektonischer Gestaltung und mit Hilfe eines Energieberaters könnte beides gelingen: Energie und Raum gewinnen.

heute: Heizungssanierung

Was bleibt also übrig von der bisherigen Lebensgewohnheit? Wird der zivilisierte Mensch jetzt plötzlich frieren, schmutzig, weil kein warmes Wasser vorhanden und träge, weil seiner Mobilität beraubt?

Wenn doch endlich fossiles Erdöl und Gas verboten wäre, gäbe es die Chance, die bereits erfundenen Technologien einzusetzen, die bereits heute schon bei Vielen warmes Wasser erzeugen: Die thermische Solaranlage. Hier werden allein durch die Sonnenenergie das Brauchwasser und oft auch das Wasser für die Heizung erwärmt. Zusätzlich bringt in den Wintermonaten oder bei längeren Regen- oder bewölkten Tagen, ein mit regenerativen, also nachwachsenden Rohstoffen, bestückbarer Holzofen, die restliche Energie. Denkbar ist auch, über eine Wärmepumpe das Heizsystem in diesen Monaten zu unterstützen. Wichtig ist hier nur, dass entweder aus der eigenen Photovoltaik oder von einem zertifizierten Stromanbieter, der Ökostrom kommt. Alles andere würde wieder die Ökobilanz zerstören. Der Gesetzgeber ist in der Pflicht, auch bei Mietwohnobjekten hier endlich Klarheit zu schaffen, und es dem Vermieter zu ermöglichen, ohne bürokratischen Aufwand auch solche Heizungsmodelle zu verwenden, ebenso ist es Staatspflicht, dieselben zu fördern. Zur Heizungssanierung wird im besten Fall dann auch die Fenster- und Gebäudehülle mit geplant. Denn Fenster und Gebäudehülle gehen Hand in Hand, um aufeinander abgestimmt, ein gutes Wohnklima zu schaffen. Heizung deshalb, da hier dann die größte Einsparung liegt: Gut gedämmt und mit modernen Fenstern ausgestattet, wird die Dimensionierung der Heizungsanlage kleiner ausfallen, was Anschaffungs- und Betriebskosten spart.

Die Sonne scheint umsonst. Man muss sie nur nutzen. Das ist der Vorteil von Photovoltaik und Thermischer Solarenergie.

heute: Windenergie

NIMBY – Not in my backyard.

Nicht in ihrem Hinterhof, finden Kritiker der Windenergie, soll die Energiewende stattfinden. Windränder seien doof, hört man, es stürben Vögel, Wald werde abgeholzt, es gebe Geräusche und im Winter könnte Eisabwurf den Spaziergang gefährden. Ja, und Energie sparen möchte man eigentlich auch nicht: der Strom muss also irgendwoher kommen.

Interessanter Beitrag dazu im Deutschlandfunk: https://www.deutschlandfunkkultur.de/deutsche-technik-skepsis-warum-windraeder-vor-der-haustuer.1008.de.html?dram%3Aarticle_id=463668&fbclid=IwAR2WZswAzZ55jxIyuYoew_cJ-VVdZ8dtHPT_QaUVff5OX8DGJJwHZfmRgl4

Was bleibt (also Strom und Wärmeerzeugung durch Verbrennung), erwärmt unsere Erdatmosphäre durch die Emission von CO2, das beim Einsatz von fossilen Energieträgern entsteht. Es bleibt die Macht von Energiekonzernen und Stromtrassen­eignern, es bleibt die Umweltverschmutzung beim Bohren nach Öl, beim Abbau der Ölsande und beim Raffinieren von Rohöl, das selbst auch Unmengen an Energie verschlingt. Und da sind Öltankerkatastrophen, brennende Ölfelder oder die Zerstörung von Natur beim Trassenbau noch nicht erwähnt.

Die Macht der Konzerne, die über privilegierte Vorhaben Kohle im Tagebau fördern, und Natur, Menschen und folgenden Generationen, die Zukunft rauben und riesige Löcher, zerstörte Wälder und fussballfeldgroße Abraumhalden und Schlackehügel hinterlassen, kümmert sich nicht um Energie durch Nachhaltigkeit, sondern nur um Gewinnmaximierung und Shareholder Value. In Amerika läuft übrigens schon die erste Klage an, die einen der größten Verursacher von CO2 zur Rechenschaft ziehen: Exxon (Quelle: https://www.theguardian.com/commentisfree/2016/may/25/exxon-climate-change-greenhouse-gasses). Es ist zu hoffen, dass es den 20 Firmen, die für ein Drittel des CO2 Anstieges verantwortlich sind, so ergeht, wie den Tabakherstellern, die mit Klagen wegen Verharmlosung der Produktgefahren überzogen wurden (Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/james-black-sagte-1977-die-klimakrise-voraus-leider-arbeitete-er-bei-exxon-a-1298292.html)

Was also, wenn es anders auch geht? Wenn zwar für den Bau erstmal Bäume gefällt, dann aber nachgepflanzt werden? Was, wenn auf Industriehallen, sonnigen Hausdächern und Ställen Photovoltaik Strom erzeugt? Was, wenn private Stromerzeuger in das öffentliche Netz einspeisen, und vor Ort dieser verbraucht wird und neue Stromtrassen in geringerer Anzahl benötigt werden, weil ein dezentrales System die Versorgung übernimmt? Was, wenn durch Pufferspeicher auch hier in der Nacht die Verbraucher Energie erhalten, der tagsüber aus Wind- und Sonnenenergie gespeichert wird? Was, wenn dies alles bereits durch heutige Technik funktioniert?

Über eine Windkraftanlage, die lokal durch eine Genossenschaft oder durch eine Kommune selbst erstellt wurde, kann die Gemeinschaft sehen, wie Energie produziert wird. Sie ist durch die heutige Technik in der Lage, bei Zugvögelbewegung, Fledermausflug, Eis- oder Schattenwurf die Umweltbelange zu berücksichtigen. Und die Betreibergesellschaft kann bei diesem Modell ihren Bürgern einen emotionalen Beitrag geben, einen Bezug schaffen, den externe Investoren nie erreichen werden.

Ja, Rotmilane sind schützenswert (Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/greifvogel-rotmilan-artenschutz-als-vorgeschobenes-argument.697.de.html?dram:article_id=460445), die Hälfte ihrer weltweiten Population beschränkt sich auf das Gebiet Deutschlands, daher sind wir hier in einer besonderen Verantwortung. Kameragestützte Technik, die rechtzeitig jagende Rotmilane erkennt und das rotierende Windrad anhält, ist in Entwicklung. Wenn Äcker bestellt werden, und damit Rotmilane angezogen werden, sind Windräder in dieser Zeit abzustellen, um nicht das Risiko für die Vögel deutlich zu erhöhen.

Vor Ort heißt also, daß es auch im Hofoldinger Forst weitergeht. Nachdem der Brunnthaler Gemeinderat am 06.11.2019 beschlossen hat, doch Mitglied der ARGE Windenergie Hofoldinger Forst zu bleiben, können die Planungen für die Windmessungen der Wirtschaftlichkeitsprüfung der Anlagen, weitergehen. Ein Austritt der Brunnthaler wäre möglicherweise das Ende der ARGE gewesen und für die umliegenden Gemeinden ein Kontrollverlust. Denn es ist zu vermuten, daß die Eigentümer des Forstes, die Bayerischen Staatsforsten, Verträge mit Energieriesen wie EON geschlossen hätten, um dem „100 Windräder“ Programm der Bayrischen Regierung, entgegenzukommen. Auch ein Beteiligungsmodell für die Bürger wäre damit nicht mehr möglich.

Link auf fb Artikel von Herrmann

Ergänzender Beitrag zu einer Windradbesichtigung in Bruck bei Glonn: Gemeindeblatt Aying 6 – Dezember 2019, Mittelteil „Energiewende in Bürgerhand. Besuch einer Windkraftanlage“

heute: Energiewende

Wir derzeit lebenden Menschen beschäftigen uns unteranderem mit einem Problem nur dann, wenn es uns unmittelbar betrifft oder wenn es dazu dient, ein anderes Problem, mit dem wir uns nicht beschäftigen möchten, auszublenden.

Die Energiewende, also das Thema rund um den Ausstieg aus den fossilen Energiequellen, das Erschließen von alternativen, CO2 neutralen und regenerativen Energiequellen, ist eng verknüpft mit Veränderung. Mit einer Veränderung, die spürbar jeden betrifft, weil sich jeder Mensch an eine neue Gegebenheit, die Pflicht sein sollte, anpassen muss: Seine bisherige Lebensgewohnheit, Energie als unerschöpfliche, auswirkungslose und gedankenfrei nutzbare Grundlage für seinen Alltag anzusehen, wird durch Fridays for Future (Quelle: https://fridaysforfuture.de/forderungen/), durch EEG-Umlage Skandale (EEG-Paradoxon, Quelle: https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-clip-5-160.html) und tägliche Berichte zu Klimawandeltatsachen (Quelle: www.klimafakten.de) erschüttert.

Die Energieverschwendung bei der Produktion und dem Gebrauch von Konsumgütern wie Auto, Wegwerfartikeln, Lebensmitteln und Freizeitaktivitäten ist für die Zukunft der Menschen auf unserem Planeten ausschlaggebend, denn gespeichertes Kohlenstoffdioxid wird Jahrmillionen später wieder frei durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen, zu einem Zeitpunkt, an dem es äußerst ungünstig ist und überhaupt nicht nötigt ist. Kohlenstoffdioxid ist ein Treibhausgas, das die Erwärmung der Erdatmosphäre beschleunigt, Polkappen dadurch zum Schmelzen bringt und die Ausdehnung der Meere, wichtige Meeresströmungen und Windgürtel verlangsamt oder sogar stoppt. Dadurch wird weltweit der Einfluss der Industrialisierung in Klimaveränderungen, Wetterextremen und letztendlich als eine der Fluchtursachen schlechthin sichtbar. Sollte die Menschheit im 21. Jahrhundert sich nicht eigentlich mit den wichtigen Dingen wie Frieden, Demokratie, Gesundheit beschäftigen und einen erträglichen Wohlstand über die Weltkugel auszubringen.

Jetzt also auch noch die Energiewende. Wie wichtig ein schneller Ausstieg aus der fossilen Energie ist, zeigen Klimaforscher und Wissenschaftler aus aller Welt. Seit 1850 hat sich der CO2 Gehalt der Atmosphäre um 40% erhöht, durch die Erfindung der Dampfmaschine im 18. Jh. konnte die Steinkohle industriell ausgebeutet werden, da die Wasserhaltung in den Kohlegruben damit effektiver wurde. Ab diesem Zeitpunkt, also vor fast 200 Jahren, haben sich Produktion und Mobilität grundlegend verändert: Die Erzeugung von industriell gefertigten Produkten und die individuelle Beförderung basierte nicht mehr auf Einzelanfertigung, sondern auf Serienproduktion. Massenproduktion ist heute in allen Sparten inzwischen Standard. Fluch und Segen zugleich, Arbeitsschutz, Umweltschutz und Ressourcenproblem zugleich. Billig und immer mehr.

Auch in Aying wird die Energiewende vorangetrieben. So wird aus Biomasse elektrischer Strom und Heizungswärme, aus den alternativen Energiequellen wie Photovoltaik und Wasserkraft Elektrizität. In in 3-5 Jahren muss es soweit sein, dass Windräder im Hofoldinger Forst einen Großteil der Energie für kommunale Liegenschaften liefern und Bürger aus der Gemeinde daran beteiligt sind.

Diese Kolumne soll dies beleuchten, wie alles mit allem zusammenhängt und am Ende heute, weil der Zeitpunkt vor 40 Jahren verpasst wurde, der beste Moment ist, um es zu ändern.

Quelle zum Zusammenhang von menschengemachtem CO2, der Erderwärmung Umsatz und Zugewinn: https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/der-globale-co2-anstieg-die-fakten-und-die-bauernfaengertricks/ oder hier: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/james-black-sagte-1977-die-klimakrise-voraus-leider-arbeitete-er-bei-exxon-a-1298292.html