Ich habe nicht Angst vor dem Tod, denn Sterben tue ich ein Leben lang.
Was sich wie ein philosophischer Exkurs eröffnet, hat am Ende aber immer mit der Umwelt zu tun: Sterben und was nach dem Tod kommt. Denn der ökologische Fußabdruck, den der Mensch zu Lebzeiten mit sich trägt, setzt sich auch nach seinem Ableben fort: die Trauerkultur, der Sarg, die Einäscherung benötigen Energie. Selbst bei einer bislang „normalen“ Erdbestattung können Giftstoffe aus dem Körper oder den Sargmaterialien die Umwelt belasten.
Wäre es da nicht konsequent, die Bestattung in einem Leintuch, wie es auch die energiesparenden Mönche auf dem Berg Athos praktizieren, oder wie es vor der Einführung der Sargpflicht im 17./18. Jahrhundert auch in Bayern üblich war, wieder einzuführen? Das Holz-Brett würde dann auch wiederverwendet.
Allein der Körper verrottet, kommt wieder zurück in den Kreislauf des Lebens. Nahrung für Würmer, Pilze und Mikroben, die erneut Leben spenden. Die Rohstoffe werden wieder sinnvoll in die Natur eingebracht. Werden Dünger für Nahrung, Rohstoffe und Sauerstoff. Das Leben geht weiter, nur anders. Auch hierfür gibt es bereits technische Lösungen: Der Kompostfriedhof. Bei dem ursprünglich aus der Tierkadaververwertung entwickelten und bislang im US-Bundesstaat Washington zugelassenen Verfahren, wird der Leichnam auf Stroh, Holzspäne und Gräser gebettet, gewendet und erwärmt, so dass die bereits im Körper enthaltenen Bakterien optimale Bedingungen für den Zersetzungsprozess erhalten. Nach etwa 30 Tagen können ein halber Kubikmeter Erde „geerntet“ werden, der sogar noch ca. 1,4 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart hat, gegenüber der weit verbreiteten Einäscherungsmethode.
Und irgendwann, am Ende unserer Zeitrechnung, wenn die Sonne sich zu einem weißen Riesen aufbläht und ihre Planeten des Sonnensystems verschlingt, werden auch diese wieder Sternenstaub und Grundlage für Neues. Und wir, erneuert in unserer Natur, mit ihnen.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Totenbrett, 17.11.2019
Quelle: Kompostfriedhof, https://www.spektrum.de/news/umweltfreundlich-auf-dem-kompostfriedhof-verwesen/1706186, 17.02.2020