Kommentar zur 6. Sitzung

Der Gemeinderat ist, wie bereits hier schon öfter geschrieben, sich nicht einig, wie die Zukunft der Gemeinde aussehen soll. Es fehlt eine Vision, die alle auch mittragen können. Es fehlt eine gemeinsame Basis um zu starten und es fehlt eine Strategie, um überhaupt diese Vision und ihre Ziele, umsetzen zu können.

Im seit 2019 gültigen Flächennutzungsplan, der ja vorallem eine Richtung weist, nämlich, dass in Dürrnhaar, in Großhelfendorf und in Aying immer auf der grünen Wiese Gewerbeflächen zu Hauf entstehen können, sowie zusätzlich zu den damals bereits für 2018 und 2020 zu entwickelnden Wohnbebauungen am Osterholzfeld und in der Brecherspitzstraße in Großhelfendorf und in Dürrnhaar, hier in zweiter Reihe zur Kirchfeldstraße, werden der Landwirtschaft unwiederbringlich Flächen entzogen. Die innerörtliche Nachverdichtung, welche komplett ausserhalb der Steuerung durch die Gemeinde selbst geschieht, ist bei diesem Plan unterbewertet worden und, obwohl dies der nachhaltigste Weg wäre, fehlerhaft berechnet. Gut, die Kalkulation ist auch extrem schwierig, denn in Köpfe von Grundstücksbesitzern, Spekulanten und Baufirmen kann nicht hineingesehen werden. Und ein Druckmittel haben sogenannte Einheimische dann auch: Um den Wegzug von möglicherweise weichenden Erben zu begrenzen, wird schon mal extra ein Bebauungsplan geändert oder neu aufgestellt.

Wie kann also mit dem in jedem Fall endlichen Boden, mit wertvollem Grundstücken und am Ende auch der gemeindlichen Infrastruktur umgegangen werden? Eine günstige und vorallem universelle Lösung gibt es nicht. Es ist immer jede einzelne Maßnahme im gesamten Kontext abzuwägen und die Frage nach der Gerechtigkeit zu klären. Der Umwelt gegenüber, der Erzeugung von Lebensmitteln, also der Landwirtschaft, den zukünftigen Generationen, was die möglichen (finanzielle) Altlasten betrifft, und der Vision, wie eine Gemeinde Aying in Zukunft aussehen soll.

Und hier ist sich definitiv der Gemeinderat nicht einig. Und es kann nicht sein, dass am Ende nach der Entwicklung gerade die Landwirtschaft schreit, dass die Flächen zum Anbau schwinden. Sie war eine der ersten, die Flächen verkauft, als Bauland in den Topf des Flächennutzungsplanes geworfen haben und jetzt auch wieder saftige Wiesen ohne mit der Wimper zu zucken zur Gewinn-Optimierung und Förderung einer zusätzlichen Einnahmequelle zur Nutzung hergeben. Und damit den Gemeindrat in dieser Situation zum Spielball von spekulativen Interessen machen.