heute: Heizungssanierung

Was bleibt also übrig von der bisherigen Lebensgewohnheit? Wird der zivilisierte Mensch jetzt plötzlich frieren, schmutzig, weil kein warmes Wasser vorhanden und träge, weil seiner Mobilität beraubt?

Wenn doch endlich fossiles Erdöl und Gas verboten wäre, gäbe es die Chance, die bereits erfundenen Technologien einzusetzen, die bereits heute schon bei Vielen warmes Wasser erzeugen: Die thermische Solaranlage. Hier werden allein durch die Sonnenenergie das Brauchwasser und oft auch das Wasser für die Heizung erwärmt. Zusätzlich bringt in den Wintermonaten oder bei längeren Regen- oder bewölkten Tagen, ein mit regenerativen, also nachwachsenden Rohstoffen, bestückbarer Holzofen, die restliche Energie. Denkbar ist auch, über eine Wärmepumpe das Heizsystem in diesen Monaten zu unterstützen. Wichtig ist hier nur, dass entweder aus der eigenen Photovoltaik oder von einem zertifizierten Stromanbieter, der Ökostrom kommt. Alles andere würde wieder die Ökobilanz zerstören. Der Gesetzgeber ist in der Pflicht, auch bei Mietwohnobjekten hier endlich Klarheit zu schaffen, und es dem Vermieter zu ermöglichen, ohne bürokratischen Aufwand auch solche Heizungsmodelle zu verwenden, ebenso ist es Staatspflicht, dieselben zu fördern. Zur Heizungssanierung wird im besten Fall dann auch die Fenster- und Gebäudehülle mit geplant. Denn Fenster und Gebäudehülle gehen Hand in Hand, um aufeinander abgestimmt, ein gutes Wohnklima zu schaffen. Heizung deshalb, da hier dann die größte Einsparung liegt: Gut gedämmt und mit modernen Fenstern ausgestattet, wird die Dimensionierung der Heizungsanlage kleiner ausfallen, was Anschaffungs- und Betriebskosten spart.

Die Sonne scheint umsonst. Man muss sie nur nutzen. Das ist der Vorteil von Photovoltaik und Thermischer Solarenergie.

heute: Windenergie

NIMBY – Not in my backyard.

Nicht in ihrem Hinterhof, finden Kritiker der Windenergie, soll die Energiewende stattfinden. Windränder seien doof, hört man, es stürben Vögel, Wald werde abgeholzt, es gebe Geräusche und im Winter könnte Eisabwurf den Spaziergang gefährden. Ja, und Energie sparen möchte man eigentlich auch nicht: der Strom muss also irgendwoher kommen.

Interessanter Beitrag dazu im Deutschlandfunk: https://www.deutschlandfunkkultur.de/deutsche-technik-skepsis-warum-windraeder-vor-der-haustuer.1008.de.html?dram%3Aarticle_id=463668&fbclid=IwAR2WZswAzZ55jxIyuYoew_cJ-VVdZ8dtHPT_QaUVff5OX8DGJJwHZfmRgl4

Was bleibt (also Strom und Wärmeerzeugung durch Verbrennung), erwärmt unsere Erdatmosphäre durch die Emission von CO2, das beim Einsatz von fossilen Energieträgern entsteht. Es bleibt die Macht von Energiekonzernen und Stromtrassen­eignern, es bleibt die Umweltverschmutzung beim Bohren nach Öl, beim Abbau der Ölsande und beim Raffinieren von Rohöl, das selbst auch Unmengen an Energie verschlingt. Und da sind Öltankerkatastrophen, brennende Ölfelder oder die Zerstörung von Natur beim Trassenbau noch nicht erwähnt.

Die Macht der Konzerne, die über privilegierte Vorhaben Kohle im Tagebau fördern, und Natur, Menschen und folgenden Generationen, die Zukunft rauben und riesige Löcher, zerstörte Wälder und fussballfeldgroße Abraumhalden und Schlackehügel hinterlassen, kümmert sich nicht um Energie durch Nachhaltigkeit, sondern nur um Gewinnmaximierung und Shareholder Value. In Amerika läuft übrigens schon die erste Klage an, die einen der größten Verursacher von CO2 zur Rechenschaft ziehen: Exxon (Quelle: https://www.theguardian.com/commentisfree/2016/may/25/exxon-climate-change-greenhouse-gasses). Es ist zu hoffen, dass es den 20 Firmen, die für ein Drittel des CO2 Anstieges verantwortlich sind, so ergeht, wie den Tabakherstellern, die mit Klagen wegen Verharmlosung der Produktgefahren überzogen wurden (Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/james-black-sagte-1977-die-klimakrise-voraus-leider-arbeitete-er-bei-exxon-a-1298292.html)

Was also, wenn es anders auch geht? Wenn zwar für den Bau erstmal Bäume gefällt, dann aber nachgepflanzt werden? Was, wenn auf Industriehallen, sonnigen Hausdächern und Ställen Photovoltaik Strom erzeugt? Was, wenn private Stromerzeuger in das öffentliche Netz einspeisen, und vor Ort dieser verbraucht wird und neue Stromtrassen in geringerer Anzahl benötigt werden, weil ein dezentrales System die Versorgung übernimmt? Was, wenn durch Pufferspeicher auch hier in der Nacht die Verbraucher Energie erhalten, der tagsüber aus Wind- und Sonnenenergie gespeichert wird? Was, wenn dies alles bereits durch heutige Technik funktioniert?

Über eine Windkraftanlage, die lokal durch eine Genossenschaft oder durch eine Kommune selbst erstellt wurde, kann die Gemeinschaft sehen, wie Energie produziert wird. Sie ist durch die heutige Technik in der Lage, bei Zugvögelbewegung, Fledermausflug, Eis- oder Schattenwurf die Umweltbelange zu berücksichtigen. Und die Betreibergesellschaft kann bei diesem Modell ihren Bürgern einen emotionalen Beitrag geben, einen Bezug schaffen, den externe Investoren nie erreichen werden.

Ja, Rotmilane sind schützenswert (Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/greifvogel-rotmilan-artenschutz-als-vorgeschobenes-argument.697.de.html?dram:article_id=460445), die Hälfte ihrer weltweiten Population beschränkt sich auf das Gebiet Deutschlands, daher sind wir hier in einer besonderen Verantwortung. Kameragestützte Technik, die rechtzeitig jagende Rotmilane erkennt und das rotierende Windrad anhält, ist in Entwicklung. Wenn Äcker bestellt werden, und damit Rotmilane angezogen werden, sind Windräder in dieser Zeit abzustellen, um nicht das Risiko für die Vögel deutlich zu erhöhen.

Vor Ort heißt also, daß es auch im Hofoldinger Forst weitergeht. Nachdem der Brunnthaler Gemeinderat am 06.11.2019 beschlossen hat, doch Mitglied der ARGE Windenergie Hofoldinger Forst zu bleiben, können die Planungen für die Windmessungen der Wirtschaftlichkeitsprüfung der Anlagen, weitergehen. Ein Austritt der Brunnthaler wäre möglicherweise das Ende der ARGE gewesen und für die umliegenden Gemeinden ein Kontrollverlust. Denn es ist zu vermuten, daß die Eigentümer des Forstes, die Bayerischen Staatsforsten, Verträge mit Energieriesen wie EON geschlossen hätten, um dem „100 Windräder“ Programm der Bayrischen Regierung, entgegenzukommen. Auch ein Beteiligungsmodell für die Bürger wäre damit nicht mehr möglich.

Link auf fb Artikel von Herrmann

Ergänzender Beitrag zu einer Windradbesichtigung in Bruck bei Glonn: Gemeindeblatt Aying 6 – Dezember 2019, Mittelteil „Energiewende in Bürgerhand. Besuch einer Windkraftanlage“

heute: Energiewende

Wir derzeit lebenden Menschen beschäftigen uns unteranderem mit einem Problem nur dann, wenn es uns unmittelbar betrifft oder wenn es dazu dient, ein anderes Problem, mit dem wir uns nicht beschäftigen möchten, auszublenden.

Die Energiewende, also das Thema rund um den Ausstieg aus den fossilen Energiequellen, das Erschließen von alternativen, CO2 neutralen und regenerativen Energiequellen, ist eng verknüpft mit Veränderung. Mit einer Veränderung, die spürbar jeden betrifft, weil sich jeder Mensch an eine neue Gegebenheit, die Pflicht sein sollte, anpassen muss: Seine bisherige Lebensgewohnheit, Energie als unerschöpfliche, auswirkungslose und gedankenfrei nutzbare Grundlage für seinen Alltag anzusehen, wird durch Fridays for Future (Quelle: https://fridaysforfuture.de/forderungen/), durch EEG-Umlage Skandale (EEG-Paradoxon, Quelle: https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-clip-5-160.html) und tägliche Berichte zu Klimawandeltatsachen (Quelle: www.klimafakten.de) erschüttert.

Die Energieverschwendung bei der Produktion und dem Gebrauch von Konsumgütern wie Auto, Wegwerfartikeln, Lebensmitteln und Freizeitaktivitäten ist für die Zukunft der Menschen auf unserem Planeten ausschlaggebend, denn gespeichertes Kohlenstoffdioxid wird Jahrmillionen später wieder frei durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen, zu einem Zeitpunkt, an dem es äußerst ungünstig ist und überhaupt nicht nötigt ist. Kohlenstoffdioxid ist ein Treibhausgas, das die Erwärmung der Erdatmosphäre beschleunigt, Polkappen dadurch zum Schmelzen bringt und die Ausdehnung der Meere, wichtige Meeresströmungen und Windgürtel verlangsamt oder sogar stoppt. Dadurch wird weltweit der Einfluss der Industrialisierung in Klimaveränderungen, Wetterextremen und letztendlich als eine der Fluchtursachen schlechthin sichtbar. Sollte die Menschheit im 21. Jahrhundert sich nicht eigentlich mit den wichtigen Dingen wie Frieden, Demokratie, Gesundheit beschäftigen und einen erträglichen Wohlstand über die Weltkugel auszubringen.

Jetzt also auch noch die Energiewende. Wie wichtig ein schneller Ausstieg aus der fossilen Energie ist, zeigen Klimaforscher und Wissenschaftler aus aller Welt. Seit 1850 hat sich der CO2 Gehalt der Atmosphäre um 40% erhöht, durch die Erfindung der Dampfmaschine im 18. Jh. konnte die Steinkohle industriell ausgebeutet werden, da die Wasserhaltung in den Kohlegruben damit effektiver wurde. Ab diesem Zeitpunkt, also vor fast 200 Jahren, haben sich Produktion und Mobilität grundlegend verändert: Die Erzeugung von industriell gefertigten Produkten und die individuelle Beförderung basierte nicht mehr auf Einzelanfertigung, sondern auf Serienproduktion. Massenproduktion ist heute in allen Sparten inzwischen Standard. Fluch und Segen zugleich, Arbeitsschutz, Umweltschutz und Ressourcenproblem zugleich. Billig und immer mehr.

Auch in Aying wird die Energiewende vorangetrieben. So wird aus Biomasse elektrischer Strom und Heizungswärme, aus den alternativen Energiequellen wie Photovoltaik und Wasserkraft Elektrizität. In in 3-5 Jahren muss es soweit sein, dass Windräder im Hofoldinger Forst einen Großteil der Energie für kommunale Liegenschaften liefern und Bürger aus der Gemeinde daran beteiligt sind.

Diese Kolumne soll dies beleuchten, wie alles mit allem zusammenhängt und am Ende heute, weil der Zeitpunkt vor 40 Jahren verpasst wurde, der beste Moment ist, um es zu ändern.

Quelle zum Zusammenhang von menschengemachtem CO2, der Erderwärmung Umsatz und Zugewinn: https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/der-globale-co2-anstieg-die-fakten-und-die-bauernfaengertricks/ oder hier: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/james-black-sagte-1977-die-klimakrise-voraus-leider-arbeitete-er-bei-exxon-a-1298292.html


Der Kommentar zum Freitag

Trump wird niemals die Weite und Schönheit des Universums mit einem Blick in den nächtlichen Sternenhimmel erkennen. Er wird niemals den Kopf erheben und etwas anderes als sich selbst begreifen. Etwas, das nicht in 250 Zeichen einer Twitter Meldung passt.