Heute Pandemie, morgen Klimawandel

Corvid 19 ist das grenzübergreifende Beispiel, bei dem die Staaten weltweit vereint beweisen können, wie gemeinsam der Ausweg aus der Krisensituation gemeistert werden kann.
Zusammenarbeit, indem Experten angehört werden, Spezialisten zu Wort kommen und Hilfslieferungen, hackertrons und Hilfsfonds etc. organisiert werden , ausgerichtet auf das Wohl aller und der zukünftigen Generationen. Und unter Berücksichtigung der Umwelt.

Wie wäre es jetzt, zum wesentlich schleichenderen aber auch umfassenderen Klimawandel, nun die Experten auf die Bühne zu bitten, denn eines, also die Pandemie, hängt mit dem anderen, dem Klimawandel, zusammen, so auch der Virologe Christian Drosten. Die Experten jetzt dazu anhören und die Ratschläge befolgen und das Wissen akzeptieren und auch in der Politik aufbauen. Nur so kann das Ruder dieses schwerfälligen Schiffes Politik herumgerissen werden und der Kurs in Richtung Kollaps, Klimakatastrophe und Nach-mir-die-Sintflut-Mentalität geändert werden.

Denn die Bürger können es. Sie beweisen es gerade, dass es mit ihnen machbar ist. Gut, die meisten. Aber auf die Cyberhacker, Betrüger und egoistischen Hamsterer oder gewissenlosen Politiker kann man eh verzichten.

Wenn man jeden Erdbewohner, ob klein oder groß, egal welcher Hautfarbe oder Zugehörigkeit, ob arm oder reich, damit konfrontiert, dass das Corona Virus erst der Anfang ist und wenn jetzt nicht sofort Naturschutz und die Umwelt das Maß des menschlichen Handelns ist, dann sieht die Zukunft zwar auch Natur vor, aber ohne Menschen.

Drastisch sind die Auswirkungen auf die Psyche des Menschen, lebenswichtige Maßnahmen aber, um die Pandemie in Griff zu bekommen, bevor andere Zustände noch schlimmere und einschneidende Einflüsse haben. Würden keine einschränkenden Maßnahmen ergriffen werden, ja, wir leben hier in Deutschland in einer Demokratie und in einem föderalen Staatensystem, das verhindert, daß Grundrechte und Freiheit abgeschafft werden und sich eine Diktatur entwickelt, die keiner möchte, Jammern auf hohem Niveau, könnte dies Realität werden. Und tut es bereits, in teilweise europäischen oder (süd-)amerikanischen Ländern, ohne stabiles Gesundheitssystem, mit korrupten Regierungen oder mit bis an die Haarspitzen hochgerüsteten Armeen, aber dennoch hilflos gegenüber einem DNS Konglomerat.

Mit, oder auch trotz des Wissens, wird auch hier sich das tägliche Leben verändern, eine Rückkehr zum alten System, gedanken- und rücksichtslos gegen Natur und Mitmensch zu leben, wird ohne weitere Katastrophen nicht möglich sein. Denn nach Corona ist vor Corona.

Wollen wir das weiterhin? Soll Deutschland eine Zukunft haben, auch am Weltmarkt? Dann muss es wieder eine Vorreiterrolle übernehmen und in Wirtschaft, in der Landwirtschaft, im Sozialsystem eine Vorbildfunktion einnehmen, die gerne adaptiert und integriert wird von den anderen Staaten, denn es zeigt einen Weg auf, der funktioniert. Ein Weg, der nicht das alte, kapitalistisch-ausbeutende System propagiert, sondern eben das Gemeinwohl mit seiner sozialen und ökologischen Gerechtigkeit. Grundsätze sind hier „die politische Beteiligung und Gestaltung, sozial-ökologisch verträgliche Produktion und ein attraktives Leben für alle Menschen“ (Albero Acosta, Ulrich Brand „Radikale Alternativen“, oekom, S.144)

https://350.org/de/just-recovery/https://www.deutschlandfunkkultur.de/ausgangsbeschraenkungen-durch-corona-das-virus-wird-unser.996.de.html?dram%3Aarticle_id=473591

Licht

Da trat das Licht aus dem Glanz
hervor in die Sonne und sprach:
„Ich bin der Tag. Ich bring’ Euch das Dunkel“

Nur wo Dunkel ist, kann Licht sein,
denn da wo Nacht ist, wird auch Tag sein.

Wüste

Wüste,                                             sagte der Narr, als er auf seine Seelenlandschaft blickte,

und Regen,                                                                                    als er den Aprilhimmel ansah,
ergeben eine bunte Blumenmischung.

Und so kam es, daß er auf eine Partie eingeladen wurde, und er dort seiner Liebe einen Strauß voller Frühlingsblumen schenkte.

Biblis, Grüße aus der Vergangenheit

Herr Biblis geht am Nachbarhaus vorbei und hört Herr und Frau Noris streiten. Nein, nie würde er heiraten, denkt er sich. Zuhause angekommen grüßt er seine Ehefrau brav, gibt ihr einen Kuß auf den Mund und setzt sich zu Tisch.

– Klavierspielen ist eine Kunst für sich, meint Herr Biblis zu einem Bekannten als dieser ihm seinen neuen Flügel zeigt. Doch, so fährt er fort, spiele er nicht einmal Geige.

Herr Biblis, über seinen Memoiren sinnierend, erlaubte sich etwas Philosophisches. Man sollte, so dachte er, die gelebte und die überlieferte Vergangenheit nicht vergessen, sondern von ihr leben. Sowohl von der weniger Erinnerungswürdigen als auch von der Guten, für das Weiterleben, Erfahrung sammeln.

Biblis sieht auf einem Spaziergang durch den Park, wie eine Baumschule dort die Bäume zuschneidet. Äste und Zweige, grün und voll Saft, fallen zu Boden. Zu Hause angelangt geht Biblis in seinen Garten, reißt die Stützen weg, die das Pfirsichbäumchen wirklich nicht mehr bräuchte, kniet vor ihm nieder und bittet seinen Baum zu wachsen. Zu wachsen wie es wolle. Ohne Einschränkung.

Einmal, es war auf dem Nachhauseweg von einer Parteiversammlung auf die er von einem Freund mitgenommen wurde, sagte Biblis, auf die Gedankenkonstruktion eines Politikers eingehend, was man sich von einer guten Fee denn wünschen könnte, folgendes. -Erstens, immerwährenden Frieden, zweitens den Wunsch – den Wunsch eines Kindes – die Welt glücklich zu sehen, und, letztendlich, durch das Glück der anderen und, folglich, seiner selbst, sich glücklich zu fühlen.

Nachdem Herr Biblis die Zwanziguhr-Nachrichten angesehen hat, sagt er zu seiner Frau nach langem Vor-sich-hin-starrens, folgendes. -Jeder, auch du und ich, beginnt in manchen Zeiten, in Zeiten wie diesen, in denen man selbst seinem Spiegelbild nicht in die Augen schauen kann, ein Doppelleben, bewußt oder unbewußt. Sprach’s und ließ sich einen Vollbart wachsen.

Einmal, als Herr Biblis in einer schwachen Stunde seinen Gedanken über die Vergänglichkeit des Seins, und ihres Flusses verfiel, kam er zu dem Schluß, daß die Zukunft letztlich ganz alleine in der Vergangenheit liege. Sofort rasierte er seinen Vollbart ab, als er sich dieser seiner Erbschuld bewußt wurde, von dem Fehler, überhaupt von den Bäumen herabgekommen zu sein.

Einmal im Herbst, als Herr Biblis mit seiner Frau unter dem Pfirsichbaum lag, die milden Sonnenstrahlen genießend, sprach er. -Ich bin kein Mann der Tat. Ich warte immer, bis es zu spät ist. -Darum hast du ja mich, sagte seine Frau und pflückte für ihn eine überreife Pfirsich.

Manchmal, so denkt Herr Biblis über den dampfenden Kantinenteller seine Mitarbeiter anstarrend, ist leben wie essen. Oft wird versucht, alles hinunterzuschlucken, ohne vorher zu kauen. Daraufhin zermahlte Biblis den Linseneintopf mit den Backenzähnen, fletscherte ihn zwischen den Zähnen hindurch und spülte ihn mit Fruchtsaft hinunter.

Als Herr Biblis eines Nachts wieder die dunklen Speicherflure Kafkas aufsuchte, erinnerte er sich im Traum an seine Jugend. Er war auf dem Speicher seines Elternhauses vor den bösen Nachbarsjungen geflohen und versteckte sich dort. Sofort fand er sich jetzt zurecht in diesen Winkeln, roch den Moder und all das seit Jahren dort gelagerte Gerümpel, und bemerkte plötzlich, daß es bei seinen Großeltern auf dem Dachboden ebenso gerochen hatte. Biblis war so überrascht, daß er davon aufwachte.

Noch Tage danach hatte er den Geruch in der Nase, konnte sich ihm nun nach all den Jahren des Vergessens erinnern.

Einmal fragte sich Herr Biblis, und er wußte, daß es absurd war, überhaupt daran zu denken, ob nicht sein Kontingent an Glück erschöpft sein könnte. Ob nicht, nach all den Jahren und es waren derer mittlerweile nicht gerade wenig, er plötzlich sein Glück aufgebraucht haben könnte und er nur mehr Pech für den Rest des Lebens haben könnte. Doch da hatte er bereits den Hausschlüssel gefunden, und flugs die Türe aufgeschlossen, wobei er eben gedachtes bereits vergessen hatte.

-Wenn ich’s mir recht überlege, sagt Biblis in einer allzu stillen Stunde an seinem Schreibtisch und starrte in sein Buch, wüßte ich nicht, daß ich eine Vergangenheit hätte, wenn ich sie nicht täglich schreiben würde.

-Ich bestehe aus mir und meinem weiblichen Unterschied, sagte Biblis zu seiner Frau, als sie am Abend gemeinsam ins Ehebett stiegen. Sie bestätigte ihn mit einem Kopfnicken und dann taten sie das, was ein jeder konservativer Schriftsteller tunlichst zu beschreiben unterläßt.

Nachts, im Bett erdrückt von der Schwüle des vergangenen Sommertags, dreht sich Frau Biblis um zu ihrem Ehemann und fragt: -Was hast du damals in deinem ersten Liebesbrief über Platon geschrieben? -Daß ich nicht viel von ihm halte, auch wenn ich sein Alter schätze, antwortete Biblis. -Dann küß’ mich!

Biblis sitzt im Garten vor seinem Pfirsichbaum. Geduldig schaut einer Blüte beim Schlüpfen aus der Knospe zu. Dabei vergisst er das Abendbrot. Seine Frau empfängt ihn mit den Worten: -Dauert ewig, ist ein zeitloser Spruch.

Auch ein Schluß:

Als sie zuhause angelangt waren, holten sie die Fahrräder aus dem Schuppen hinter dem Haus und fuhren aus diesen Geschichten weg. Und nur Du, mein geduldiger Leser, der sich von jedem hinter das Licht führen läßt, bleibst mit den Gedanken zurück, die ich Dir aufgedrängt habe, wie der Verlorene mit seinem Schicksal…

heute: Streaming

Bleib nicht alleine, schaue mit Deinen Freunden.

Digitalisierung hat was. Sie kommt mit einer Vielfalt an Möglichkeiten, die Freizeit und Arbeitswelt zu gestalten. Die Auswahlmöglichkeit ist überwältigend, am Ende ist die bereits zum 3ten mal gesehene Serie der abendliche Favorit. Vor Jahren wurde sie im analogen Fernsehen ausgestrahlt, dann zum zweiten Mal in der DVD Box geschaut und jetzt im Streaming-Angebot beim Kochen gesehen. Doch was bedeutet dies für den CO2 Verbrauch? Irgendwo auf der Welt, liegen die Streaming-Files, in unterschiedlichen Auflösungen abgespeichert, und werden in Echtzeit über Glasfaserkabel, über Netzknoten, Kupferkabel und Switches, Hubs und anderer digitaler Hardware zum Konsumenten gebracht. Diese Infrastruktur benötigt rund um die Uhr Strom, Wartung, Kühlung und Cyber-Schutz. Was früher geringe Ressourcen benötigte in Form von Funkantennen und Empfängergeräten, dann Kunststoff, Druckfarbe und Papier und Abspielgeräten, ist heute auf den Strom reduziert den die von Obsoleszenz und schwindelerregend schnellen Life-Zyklen geprägten Multimediageräte benötigen und von der Hosentasche bis zur Wandfüllenden Größe erreicht haben. Maßgeblich am CO2-Fußabdruck ist also heute der Energiebedarf durch die Auflösung und Anzahl der beteiligten Zuseher: Je geringer die Auflösung und je höher die Anzahl der gleichzeitig Zusehenden ist, verteilt sich also am Ende der CO2 Verbrauch auf mehr Personen. Da die Streaming-Häufigkeit natürlich auch einen Einfluss hat, sollte man sich also überlegen, ob nicht ein gutes altes Brettspiel oder die Kanaster-Karten dann die gesellige Runde genauso inspirieren und die Freundschaft fördern, als ein allein gegucktes Amazon-Prime Video.

Den ursprünglichen Text hatte ich hier weit vor dem Corona-Ausbruch geschrieben. Jetzt sind während der Ausgangsbeschränkung natürlich die Streaming-Angebote und Möglichkeiten extrem gestiegen. Homeoffice, Kulturangebote und Videodienste buhlen um ihre Kunden. Das #StayAtHome, #EarthOurDahoam, #SocialDistancing und #InQuarantäne sind natürlich Treiber der ganzen Angebote.

Hoffnung bringt hier, dass mit der freiwilligen Wahl des Daheimbleibens Familien bzw. Mitbewohner Gruppenstreamen weiterhin möglich ist und durch den Wegfall von Fahrten zur Arbeit, Freizeit- oder Kulturveranstaltungen CO2 eingespart wird und andere Klimagase vermieden werden. Bei allen sonstigen negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft, das Kulturleben oder die menschliche Psyche.

Hoffnung bleibt, denn die Menschheit hat schon viel überstanden. Wenn wir jetzt zusammenhalten, gemeinsam helfen und diese Krise nicht als Möglichkeit sehen, hinterher genau so weiterzumachen wie bisher, womöglich noch schneller, exzessiver und rücksichtsloser, sondern mit dem Wissen, dass ein Kulturwandel, ein rücksichtsvoller und achtsamer Umgang mit der Natur und den Mitmenschen, die Zukunft erst möglich macht.

heute: Ökonomie und Ökologie

Precht: Es ist ein fundamentaler Umbau der Gesellschaft notwendig, damit wir noch eine bewohnbare Erde auch in Zukunft haben können

Ist das das disruptive Ereignis, das uns alle aufweckt, ist das die Katastrophe, die uns aufrüttelt und die Veränderung herbeiführt, in dem wir jetzt, auf Null gestellt, nochmals anfangen können? Die Chance, die uns jetzt erlaubt, naturnah, Naturschutz beachtend, in einem gerechten Miteinander mit Diversität und Inklusion, rücksichtvoll auf unsere Umwelt, mit unserer Umwelt (die ja nicht nur aus nicht menschlicher Natur besteht), wieder aufzubauen, was uns plötzlich fehlt: physische Nähe zum Mitmenschen ohne Hass, Hetze und Ausgrenzung. Gerechte Bezahlung von sozialen Berufen, die nicht einfach Dienstleistung sind, sondern wertzuschätzende Basisarbeit, ohne die gerade in kritischen Situationen (die es auch in „guten“ Zeiten gibt) würdevolles Leben nicht möglich ist. Das Überdenken von Risiken in der Stromerzeugung (Kernenergie, Kohlestrom), die Minderung von Risiken im Verkehr (getötete Fußgänger und Fahrradfahrer), die Neuordnung der Verursacherschuld im Schadensfall (schnelle, große und potentielle Schädiger zahlen teurere bzw. unbezahlbare Policen), die auch für allgemeine Schäden an Umwelt, Mitmensch oder Tier gilt. Sicher ist diese Liste noch um viele Punkte zu erweitern, es ist ja auch nur ein Gedankenanstoß. Die aktive Jugend (FFF) hat hier sehr gute Ideen und lässt die älteren auch daran teilhaben (Atlas der Globalisierung, Radikale Alternativen, Ihr habt keinen Plan, Wenn nicht jetzt wann dann). Und weil es jetzt an der Zeit ist, die Börse den stärksten Verfall seit 1987, ja nach Sichtweise, hat, ist es an der Zeit, auch ökonomisch die Weichen anders zu stellen: Nicht der ausbeutende Kapitalismus hat Zukunft, sondern eine Kreislaufwirtschaft, die ressourcenschonend wiederverwendet, repariert und wenn es gar nicht mehr geht, recycelt und die Rohstoffe wieder in den Herstellungsprozess einspeist. Mit möglichst Null Abfall. Und dass dies so kommt, tragen die vor allem westlichen Industrienationen die größte Verantwortung, denn wie die Geschichte zeigt, ist ihr Anteil am verschwenderischen Vorleben bedeutend. So bedeutend, dass es die Zukunft beeinflusst.

Links dazu von Precht im Gespräch mit Maja Göpel, Scientists for Future: Ökonomie und Ökologie im Widerspruch, ZDF 13.03.2020 und dem Wirtschaftswissenschaftler Stephan Schulmeister bei Quer.

heute: Hoffnung

Bitte bleibt zu Hause. Bitte bleibt zu Hause. Bitte bleibt zu Hause.

Der Katastrophen-Fall ist ausgerufen worden. Es liegt an uns, wann wir diesen wieder aufheben können. Wenn wir jetzt die Ruhe bewahren und besonnen uns den neuen Umständen stellen, Hygienemassnahmen und Abstand einhalten, um vorallem die gesundheitliche Gefärdeten zu schützen, werden wir es gemeinsam durchstehen.

Gemeinsam. Zusammen. Helfen.

Vor ein paar Monaten dachte ich noch, dass uns in eine ähnliche Situation eine Schadsoftware bringen würde, Emotet, oder eine andere Malware (=Schadprogramm, nicht Buntstifte), die ein destruktiver Mensch aus finanzieller Gier entwickelt hat und in der Welt verbreitet.

Nein, es ist die Natur selbst, die uns jetzt wieder zeigt, dass wir ihr völlig egal sind. Es trifft jeden, egal welcher Hautfarbe, egal ob arm oder reich, egal welchen Geschlechts oder Alters. Wir als Menschen sind dem Virus ausgeliefert, haben aber in der Hand, wie wir mit der Situation umgehen: Leugnung der Gefährlichkeit oder tatkräftiges Engagement, um diese Gefährlichkeit einzudämmen.

Parallelen zur Klimakatastrophe? Ja, unbendingt. Nur dass bei letzerer wir die Ursache selbst sind, aber auch hier tatkräftiges Engagement uns die Chance gibt, die Folgen in einem erträglichen Rahmen zu halten.

Uns zeigt jetzt die Natur, wie Zusammenhalt, Kommunikation, länderübergreifende Massnahmen und Menschlichkeit unsererm Nächsten gegenüber unser eigenes Überleben sichert. Und wir sprechen hier von einem Land, das ein funktionierendes Gesundheitssystem hat, das einen hohen Lebensstandard sich erarbeitet hat und modernste Technik einsetzt.

Redet miteinander und passt auch Euch gegenseitig auf!

Bleibst gesund!

heute: Leben, Sterben, der Tod und die Würmer

Ich habe nicht Angst vor dem Tod, denn Sterben tue ich ein Leben lang.

Was sich wie ein philosophischer Exkurs eröffnet, hat am Ende aber immer mit der Umwelt zu tun: Sterben und was nach dem Tod kommt. Denn der ökologische Fußabdruck, den der Mensch zu Lebzeiten mit sich trägt, setzt sich auch nach seinem Ableben fort: die Trauerkultur, der Sarg, die Einäscherung benötigen Energie. Selbst bei einer bislang „normalen“ Erdbestattung können Giftstoffe aus dem Körper oder den Sargmaterialien die Umwelt belasten.

Wäre es da nicht konsequent, die Bestattung in einem Leintuch, wie es auch die energiesparenden Mönche auf dem Berg Athos praktizieren, oder wie es vor der Einführung der Sargpflicht im 17./18. Jahrhundert auch in Bayern üblich war, wieder einzuführen? Das Holz-Brett würde dann auch wiederverwendet.

Allein der Körper verrottet, kommt wieder zurück in den Kreislauf des Lebens. Nahrung für Würmer, Pilze und Mikroben, die erneut Leben spenden. Die Rohstoffe werden wieder sinnvoll in die Natur eingebracht. Werden Dünger für Nahrung, Rohstoffe und Sauerstoff. Das Leben geht weiter, nur anders. Auch hierfür gibt es bereits technische Lösungen: Der Kompostfriedhof. Bei dem ursprünglich aus der Tierkadaververwertung entwickelten und bislang im US-Bundesstaat Washington zugelassenen Verfahren, wird der Leichnam auf Stroh, Holzspäne und Gräser gebettet, gewendet und erwärmt, so dass die bereits im Körper enthaltenen Bakterien optimale Bedingungen für den Zersetzungsprozess erhalten. Nach etwa 30 Tagen können ein halber Kubikmeter Erde „geerntet“ werden, der sogar noch ca. 1,4 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart hat, gegenüber der weit verbreiteten Einäscherungsmethode.

Und irgendwann, am Ende unserer Zeitrechnung, wenn die Sonne sich zu einem weißen Riesen aufbläht und ihre Planeten des Sonnensystems verschlingt, werden auch diese wieder Sternenstaub und Grundlage für Neues. Und wir, erneuert in unserer Natur, mit ihnen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Totenbrett, 17.11.2019

Quelle: Kompostfriedhof, https://www.spektrum.de/news/umweltfreundlich-auf-dem-kompostfriedhof-verwesen/1706186, 17.02.2020

heute: Weltfrauentag

Was wäre die Welt ohne Männer? Friedlich.

Ja, ich bin der festen Überzeugung, dass Diskussionen ganz anders geführt werden, wenn Frauen in der Mehrzahl sind. Transparenter, mutiger was die Wahlmöglichkeiten zur Lösung betrifft, emotionaler aber insgesamt friedlicher. Es würde zwar auch eskalieren, aber Kriege, Kämpfe oder tödlicher Streit wären viel geringer. Es liegt in der Natur der Frau, Leben schenken zu können, Leben spüren zu können, bevor es zur Welt kommt. Und dieses Leben vernichtet man nicht.

Das weibliche Wesen wie es in den Augen der aktuell politisch oder unternehmerisch entscheidenden Männer gesehen wird, widerspricht den Talenten, die notwendig sind, den Karren der gerade von ihnen noch tiefer in den Dreck gefahren wird, wieder auf den Weg zu setzen. Es wird auf ein Frauenbild reduziert, das in meinen Augen längst überholt sein sollte, um Klimagerechtigkeit, Mobilitäts- und Energiewende umzusetzen, Kriegstreiben und Waffenrüsten endlich zu überwinden und Menschlichkeit und Soziale Gerechtigkeit auf dem Planeten Erde als Normalität werden zu lassen.

Frauen sind pazifistischer, statistisch signifikant weniger kriminell und nur durch das aktuell vorherrschende Rollenbild in den konservativen politischen Parteien zu wenig vertreten, als dass ihr beruhigendes und friedlicheres Talent hier die Weltpolitik beherrschen würde.

Schade. Denn jeder bewaffnete Konflikt erzeugt Tote auf der zivilen Seite, fördert Ungerechtigkeit und damit Fluchtursachen, schadet der Demokratie und dem Freiheitsgedanken allgemein. Mit Waffen, Rüstung und diesem unverhältnismäßig tödlichen Overkill an Atomwaffen, von denen sich doch ehrlich gesagt keiner mehr abschrecken lässt, da die Maßzahl dieser Tödlichkeit schon längst nicht mehr verstanden werden kann, lässt sich kein Konflikt lösen. Er sät nur noch mehr Unfrieden, Hass und Rache über Generationen. Auch weil Männer hier beteiligt sind. Gerade weil Männer hier beteiligt sind.

Afrika führt es dem zentralen Europa und dem Rest der Welt gerade vor, wie Politik sich wandeln kann, friedlicher wird, weil die Frauenquote steigt. Die Forderungen, mehr Frauen in die Politik zu bringen muss aber da auch von den Strukturen geleitet werden, denn Förderung von Frauen alleine genügt nicht. Das ganze System muss gleichberechtigter sein, im Alltag, in der Berufsweltgestaltung und auf der politischen Entscheidungsebene. Und das muss in der Schule beginnen, in der Gestaltung des Alltags, in der Vermittlung von Demokratie und sozialer Kompetenz, in der Vermittlung von friedlicher Konfliktlösung und technischem Wissen (Link hierzu https://www.sueddeutsche.de/politik/afrika-politikerinnen-gleichberechtigung-1.4316450 und da https://katapult-magazin.de/de/artikel/artikel/fulltext/frauenquote-in-afrikanischen-parlamenten/).

Ich frage mich immer wie es zu dieser Einseitigkeit und Rollenprägung nur kommen konnte. Lag es am Jäger und Sammlerschema? Hat die Kirche als reine Männermachtpyramide den ursprünglichen Gerechtigkeitsgedanken des neuen Testaments mit ihrer Gier nach Macht ad Absurdum geführt? Starke Frauen bilden den Stammbaum Jesu, was ein eigenes Thema hier zu erörtern wäre.

Weltfrauentag im Jahre 2020. Angela Merkel ist seit 15 Jahren Kanzlerin und man kann es sich nicht vorstellen, dass im kommenden Jahr einer der drei Männer dann möglicherweise die Nachfolge antreten. Mir gruselt es, wenn ich deren soziale Kompetenz, Machtgier und politische Einstellung betrachte. Denn meist erfolgreich hat Angela Merkel wo es geht militärische Lösungen gemieden und versucht, durch ihre Einflussnahme eine friedliche Lösung zu erreichen. Leider haben die 15 Jahre nicht für einen tiefen Wandel in allen Teilen der Gesellschaft gesorgt, der eben auch die soziale Kompetenz und Weiblichkeit, bzw. das feministischen Talent der männlichen Politiker herausarbeitet. Und Frauen für gleiche Arbeit auch gleich wie Männer bezahlt. Oder Männer eben weniger bezahlt. Aber auch das ist ein eigenes Thema.

Darum, Frauen an die Macht! Und Männer auf die Schulbank. Denn lernen müssen sie es, weiblicher, pazifistischer und bunter zu werden und endlich mit der Untugend aufhören, von Frauen mehr zu verlangen als sie selbst überhaupt leisten könnten, um Anerkennung dafür zu geben.

Männer müssen ihre Macht und Einfluß verlieren, damit Frieden auf Erden einkehrt.

Beispiele hier im weiten Internet dazu: https://katapult-magazin.de/de/artikel/artikel/fulltext/mehr-frauen-weniger-krieg/ und hier https://hetox.eu/2017/08/29/welt-ohne-maenner/

heute: Vielfalt

Den Einzigen -ismus den ich akzeptieren kann, ist der Dada-ismus. Verrückt genug, um nicht als normal zu gelten, aber normal genug, um nicht zum Psychiater zu müssen.

Hadern mit der Vielfalt, die uns hervorgebracht hat? Engstirnig und unreflektiert sich auf das wenige beschränken, was ein kleingeistiges Hirn bereit ist zu akzeptieren, weil es mit der Fülle an Informationen, die auf es einprasseln, überfordert ist, und dabei andere als minderwertig, als überflüssig oder als Freiwild zu bezeichnen? Sich dabei auch noch höherwertiger, lebenswerter und reiner zu fühlen? Was ist das nur für eine Gesinnung! Ausgrenzend und rassistisch. Erniedrigend ist diese  Gesinnung, demütigend in seiner innersten Natur.

Mich treibt bei all den unsäglichen, rassistischen Anschlägen, den Grenzverletzungen in Wort und Tat immer die Frage um, wie sich ein Mensch hin zu so einem Monstrum an Hass entwickeln kann. Was für Erfahrungen muss er gemacht, oder auch nicht erlebt haben, damit man anderen Menschen den Tod wünscht, und am Ende sogar tatsächlich Gewalt verübt. Die rassistischen Anschläge in Hanau, in Halle, im Münchener OEZ, die NSU Morde, sie haben ja alle einen Ursprung: Hass gegenüber dem Unbekannten, dem Andersartigen; geboren aus dem Gefühl, benachteiligt zu werden von diesen Unbekannten, dem Gefühl, schlechter gestellt zu werden als die Anderen. Und dann kommen noch Rassentheorie dazu, Minderheitenhass und Weltverschwörungstheorien, die mir unbegreiflich sind. Kondensstreifen oder die Weltherrschaft der Reptiloiden sind noch einige der gewaltloseren Theorien dabei.

Ja, in einer fröhlich vielfältigen Gesellschaft, die Demokratie und Meinungsfreiheit als unumstürzbare Bestandteile ihrer Kultur sieht, also eine Entwicklung durchgemacht hat, bei der beides nicht immer vorhanden war, gibt es auch Platz für Randgruppen, für Extreme, für Menschen, die über das Ziel hinaustreiben. Nur wo Menschen verletzt, getötet oder missachtet werden, wo Ideologien sich breit machen, die genau diese fröhliche und vielfältige Gesellschaft und deren Demokratie und Freiheit zerstören und Unsicherheit und Trauer sähen, hört der Platz auf. Alle, die dabei mitwirken und Rassismus eine Plattform bieten, alle, die Rechtsextreme hofieren, die selbst auch nur den Gedanken hegen, mit ihnen zu paktieren, aus welchen Gründen auch immer, ja sogar die, welche auch nur einmal zu oft den Mund gehalten haben, und sich nicht klar gegen diese unsägliche Ideologie ausgesprochen haben, sind Teil dieses Hasses und der Ausgrenzung. Und dafür ist hier und anderswo kein Platz.

Wir müssen ein Zeichen setzen, dass Ausgrenzung, Herabwürdigung und rassistische Ideologien keinen Millimeter Raum bekommen. Und dafür hat unsere Demokratie probate Mittel. Denn mit Liebe und Einfühlungsvermögen kommen wir hier nicht weiter.

Es ist für mich schwierig, Worte zu finden. Mein bisheriger Wortschatz ist hier weder geübt noch gut ausgestattet. Aber es ist ein Versuch wert, denn hier kann zudem jeder selber handeln. Friedlich, aber entschlossen. Und der Widerspruch ist hier der Anfang. Zivilcourage der nächste Schritt.

Und ich widerspreche entschlossen hier allen, die ausgrenzen auf Kosten von Schwächeren, widerspreche dem Rassismus und Fremdenhass, dem Rechtspopulismus oder der Verharmlosung der Gräueltaten der Nazis. Es ist die Verantwortung unserer Generationen, die auf der grausigen Erfahrung dieser Zeit basiert, dass so etwas nie wieder passiert. Das Leben ist zum Freuen und zum Glücklichsein da, und darin ist kein Platz für Hass und Hetze.

Weiterführende und hilfreiche Links, die gegen Rechts unterstützen oder weiterhelfen, aus dem Strudel herauszugelangen:

Exit-Deutschland https://g.co/kgs/Bz9Ej1

Amadeu Antonio Stiftung https://g.co/kgs/bt5uWC

Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen, Handreichung zu Umgang mit rechtspopulistischen Parteien …, 2018, https://www.weiterdenken.de/de/linksgruenversifft

Georg M. Oswald, Unsere Grundrechte: Welche wir haben, was sie bedeuten und wie wir sie schützen, Piper 2020, https://g.co/kgs/Gs3tW7

BR Beitrag https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/nach-hanau-verschwoerungstheorien-sind-keine-harmlosen-spinnereien100.html

Landeszentrale für Politische Bildung Baden-Würtenberg https://www.lpb-bw.de/verschwoerungstheorien und der ausschlaggebende Beitrag in der SZ zu den rassistischen Anschlägen im Februar 2020 http://sz.de/1.4809164 diesen Blogeintrag doch zu schreiben.