Eine zarte Blüte öffnete sich damals, vor 110 Jahren, am 19.03.1911 und gab den Blick frei auf eine Geschichte mit guten Beispielen. Erstmals feierten auf der Straße Frauen und zeigten Präsenz mit ihrem Ruf nach Gleichberechtigung für alle: Menschenrechte, Wahlrecht und Teilhabe an politischer Macht.
Doch wo bleibt heute nach all den Bemühungen der Fortschritt, die Entwicklung zu mehr „Friede, Gendergerechtigkeit, denn jeder Tag soll ein Weltfrauentag sein? Denn inzwischen ist der Ruf noch lauter geworden, weltweit das Verlangen nach Gerechtigkeit. Immer noch sind Equal Pay, Equal Mental Load, Gendergerechtigkeit gerade in Zeiten, wo der COV-19 Pandemiealltag die Gleichberechtigung zurückzuwerfen droht, nicht auf dem Niveau, wie es wünscheswert und eben auch gerecht wäre. Daher ist es wichtig, dass Menschen auf die Straße gehen, dass die Medien berichten, dass die Nachricht über die notwendige Veränderung jede*n erreicht, weltweit. Nicht nur am 08. März, einmal im Jahr.
Alice Schwarzer hat im ZDF Panorama ganz gut aufgemerkt: Der Internationale Frauentag verhöhnt den Grundgedanken der Gleichberechtigung, reduziert ihn patriarchal auf einen Tag im Jahr. Abgeschafft soll der 08. März erweitert jeden Tag im Jahr gelten: „… Machen wir aus dem einen Frauentag im Jahr 365 Tage für Menschen – und für die Tiere und die Natur gleich dazu.“
Hierbei ist egal, wer Vorreiter ist. Es ist egal, ob die Initialzündung für die Disruption nun aus Afrika oder aus Russland, oder sogar Amerika kommt. Afrika ist da Europa übrigens einige Schritte voraus, mit einem beachtlichen Erebnis. Wie schon vor einem Jahr berichtet, bewirkt Frauenpower in einigen afrikanischen Staaten weit mehr, als nur einen Wandel in Vorstandsriegen oder politischen Gremien. Frauenpower bringt Frieden und soziale Gerechtigkeit.
Wenn doch bitte endlich die Männer, diese faktenbezogene Egoisten, endlich mal einsehen würden, dass die Hälfte der Menschheit weiblich ist und sie alle im einen Boot sitzen, das vorallem Männer gerade gegen die Klimakatastrophenwand fahren. Noch immer ist im aufgeklärten Westen der Etat für Rüstung, Armee und Waffen in einem assozialen und geradezu unvernünftigen Verhältnis zum, als Beispiel hier genannt, EU-Haushalt für den Aufbau klimaneutraler Infrastruktur, Fluchtursachenbekämpfung und Klimaschutzmaßnahmen oder Gendergerechtigkeit. Frauen würde es, ohne männlichen Einfluss, doch nie einfallen ihre Kinder in Kriege zu schicken oder verhungern zu lassen.
Wir brauchen überall auf der Erde Menschen, die den Frieden ohne Waffen wollen und schaffen, die Menschen sozial und mit Respekt behandeln und nicht im Mittelmeer, in Geflüchtetenlager oder Krisengebieten sterben oder unwürdig stranden lassen.
Letztes Jahr habe ich hier noch Beispiele beschrieben, wie sich etwas ändern läßt. Es genügt nicht. Eine echte Veränderung bedarf auch der Taten, der Proteste, sie braucht Vorbilder, die diese Veränderung vorleben.
Kassandra sagt, vom BR Quer Team dem Moderator Christoph Süß in den Mund gelegt: „Jede noch so kleine Rebellion gegen das Patriarcht ist ein Schritt in die richtige Richtung“. Laßt uns daher rebellieren, auf die Straße gehen und ein gutes Vorbild sein.