heute: Streaming

Bleib nicht alleine, schaue mit Deinen Freunden.

Digitalisierung hat was. Sie kommt mit einer Vielfalt an Möglichkeiten, die Freizeit und Arbeitswelt zu gestalten. Die Auswahlmöglichkeit ist überwältigend, am Ende ist die bereits zum 3ten mal gesehene Serie der abendliche Favorit. Vor Jahren wurde sie im analogen Fernsehen ausgestrahlt, dann zum zweiten Mal in der DVD Box geschaut und jetzt im Streaming-Angebot beim Kochen gesehen. Doch was bedeutet dies für den CO2 Verbrauch? Irgendwo auf der Welt, liegen die Streaming-Files, in unterschiedlichen Auflösungen abgespeichert, und werden in Echtzeit über Glasfaserkabel, über Netzknoten, Kupferkabel und Switches, Hubs und anderer digitaler Hardware zum Konsumenten gebracht. Diese Infrastruktur benötigt rund um die Uhr Strom, Wartung, Kühlung und Cyber-Schutz. Was früher geringe Ressourcen benötigte in Form von Funkantennen und Empfängergeräten, dann Kunststoff, Druckfarbe und Papier und Abspielgeräten, ist heute auf den Strom reduziert den die von Obsoleszenz und schwindelerregend schnellen Life-Zyklen geprägten Multimediageräte benötigen und von der Hosentasche bis zur Wandfüllenden Größe erreicht haben. Maßgeblich am CO2-Fußabdruck ist also heute der Energiebedarf durch die Auflösung und Anzahl der beteiligten Zuseher: Je geringer die Auflösung und je höher die Anzahl der gleichzeitig Zusehenden ist, verteilt sich also am Ende der CO2 Verbrauch auf mehr Personen. Da die Streaming-Häufigkeit natürlich auch einen Einfluss hat, sollte man sich also überlegen, ob nicht ein gutes altes Brettspiel oder die Kanaster-Karten dann die gesellige Runde genauso inspirieren und die Freundschaft fördern, als ein allein gegucktes Amazon-Prime Video.

Den ursprünglichen Text hatte ich hier weit vor dem Corona-Ausbruch geschrieben. Jetzt sind während der Ausgangsbeschränkung natürlich die Streaming-Angebote und Möglichkeiten extrem gestiegen. Homeoffice, Kulturangebote und Videodienste buhlen um ihre Kunden. Das #StayAtHome, #EarthOurDahoam, #SocialDistancing und #InQuarantäne sind natürlich Treiber der ganzen Angebote.

Hoffnung bringt hier, dass mit der freiwilligen Wahl des Daheimbleibens Familien bzw. Mitbewohner Gruppenstreamen weiterhin möglich ist und durch den Wegfall von Fahrten zur Arbeit, Freizeit- oder Kulturveranstaltungen CO2 eingespart wird und andere Klimagase vermieden werden. Bei allen sonstigen negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft, das Kulturleben oder die menschliche Psyche.

Hoffnung bleibt, denn die Menschheit hat schon viel überstanden. Wenn wir jetzt zusammenhalten, gemeinsam helfen und diese Krise nicht als Möglichkeit sehen, hinterher genau so weiterzumachen wie bisher, womöglich noch schneller, exzessiver und rücksichtsloser, sondern mit dem Wissen, dass ein Kulturwandel, ein rücksichtsvoller und achtsamer Umgang mit der Natur und den Mitmenschen, die Zukunft erst möglich macht.

heute: Ökonomie und Ökologie

Precht: Es ist ein fundamentaler Umbau der Gesellschaft notwendig, damit wir noch eine bewohnbare Erde auch in Zukunft haben können

Ist das das disruptive Ereignis, das uns alle aufweckt, ist das die Katastrophe, die uns aufrüttelt und die Veränderung herbeiführt, in dem wir jetzt, auf Null gestellt, nochmals anfangen können? Die Chance, die uns jetzt erlaubt, naturnah, Naturschutz beachtend, in einem gerechten Miteinander mit Diversität und Inklusion, rücksichtvoll auf unsere Umwelt, mit unserer Umwelt (die ja nicht nur aus nicht menschlicher Natur besteht), wieder aufzubauen, was uns plötzlich fehlt: physische Nähe zum Mitmenschen ohne Hass, Hetze und Ausgrenzung. Gerechte Bezahlung von sozialen Berufen, die nicht einfach Dienstleistung sind, sondern wertzuschätzende Basisarbeit, ohne die gerade in kritischen Situationen (die es auch in „guten“ Zeiten gibt) würdevolles Leben nicht möglich ist. Das Überdenken von Risiken in der Stromerzeugung (Kernenergie, Kohlestrom), die Minderung von Risiken im Verkehr (getötete Fußgänger und Fahrradfahrer), die Neuordnung der Verursacherschuld im Schadensfall (schnelle, große und potentielle Schädiger zahlen teurere bzw. unbezahlbare Policen), die auch für allgemeine Schäden an Umwelt, Mitmensch oder Tier gilt. Sicher ist diese Liste noch um viele Punkte zu erweitern, es ist ja auch nur ein Gedankenanstoß. Die aktive Jugend (FFF) hat hier sehr gute Ideen und lässt die älteren auch daran teilhaben (Atlas der Globalisierung, Radikale Alternativen, Ihr habt keinen Plan, Wenn nicht jetzt wann dann). Und weil es jetzt an der Zeit ist, die Börse den stärksten Verfall seit 1987, ja nach Sichtweise, hat, ist es an der Zeit, auch ökonomisch die Weichen anders zu stellen: Nicht der ausbeutende Kapitalismus hat Zukunft, sondern eine Kreislaufwirtschaft, die ressourcenschonend wiederverwendet, repariert und wenn es gar nicht mehr geht, recycelt und die Rohstoffe wieder in den Herstellungsprozess einspeist. Mit möglichst Null Abfall. Und dass dies so kommt, tragen die vor allem westlichen Industrienationen die größte Verantwortung, denn wie die Geschichte zeigt, ist ihr Anteil am verschwenderischen Vorleben bedeutend. So bedeutend, dass es die Zukunft beeinflusst.

Links dazu von Precht im Gespräch mit Maja Göpel, Scientists for Future: Ökonomie und Ökologie im Widerspruch, ZDF 13.03.2020 und dem Wirtschaftswissenschaftler Stephan Schulmeister bei Quer.

heute: Hoffnung

Bitte bleibt zu Hause. Bitte bleibt zu Hause. Bitte bleibt zu Hause.

Der Katastrophen-Fall ist ausgerufen worden. Es liegt an uns, wann wir diesen wieder aufheben können. Wenn wir jetzt die Ruhe bewahren und besonnen uns den neuen Umständen stellen, Hygienemassnahmen und Abstand einhalten, um vorallem die gesundheitliche Gefärdeten zu schützen, werden wir es gemeinsam durchstehen.

Gemeinsam. Zusammen. Helfen.

Vor ein paar Monaten dachte ich noch, dass uns in eine ähnliche Situation eine Schadsoftware bringen würde, Emotet, oder eine andere Malware (=Schadprogramm, nicht Buntstifte), die ein destruktiver Mensch aus finanzieller Gier entwickelt hat und in der Welt verbreitet.

Nein, es ist die Natur selbst, die uns jetzt wieder zeigt, dass wir ihr völlig egal sind. Es trifft jeden, egal welcher Hautfarbe, egal ob arm oder reich, egal welchen Geschlechts oder Alters. Wir als Menschen sind dem Virus ausgeliefert, haben aber in der Hand, wie wir mit der Situation umgehen: Leugnung der Gefährlichkeit oder tatkräftiges Engagement, um diese Gefährlichkeit einzudämmen.

Parallelen zur Klimakatastrophe? Ja, unbendingt. Nur dass bei letzerer wir die Ursache selbst sind, aber auch hier tatkräftiges Engagement uns die Chance gibt, die Folgen in einem erträglichen Rahmen zu halten.

Uns zeigt jetzt die Natur, wie Zusammenhalt, Kommunikation, länderübergreifende Massnahmen und Menschlichkeit unsererm Nächsten gegenüber unser eigenes Überleben sichert. Und wir sprechen hier von einem Land, das ein funktionierendes Gesundheitssystem hat, das einen hohen Lebensstandard sich erarbeitet hat und modernste Technik einsetzt.

Redet miteinander und passt auch Euch gegenseitig auf!

Bleibst gesund!

heute: Leben, Sterben, der Tod und die Würmer

Ich habe nicht Angst vor dem Tod, denn Sterben tue ich ein Leben lang.

Was sich wie ein philosophischer Exkurs eröffnet, hat am Ende aber immer mit der Umwelt zu tun: Sterben und was nach dem Tod kommt. Denn der ökologische Fußabdruck, den der Mensch zu Lebzeiten mit sich trägt, setzt sich auch nach seinem Ableben fort: die Trauerkultur, der Sarg, die Einäscherung benötigen Energie. Selbst bei einer bislang „normalen“ Erdbestattung können Giftstoffe aus dem Körper oder den Sargmaterialien die Umwelt belasten.

Wäre es da nicht konsequent, die Bestattung in einem Leintuch, wie es auch die energiesparenden Mönche auf dem Berg Athos praktizieren, oder wie es vor der Einführung der Sargpflicht im 17./18. Jahrhundert auch in Bayern üblich war, wieder einzuführen? Das Holz-Brett würde dann auch wiederverwendet.

Allein der Körper verrottet, kommt wieder zurück in den Kreislauf des Lebens. Nahrung für Würmer, Pilze und Mikroben, die erneut Leben spenden. Die Rohstoffe werden wieder sinnvoll in die Natur eingebracht. Werden Dünger für Nahrung, Rohstoffe und Sauerstoff. Das Leben geht weiter, nur anders. Auch hierfür gibt es bereits technische Lösungen: Der Kompostfriedhof. Bei dem ursprünglich aus der Tierkadaververwertung entwickelten und bislang im US-Bundesstaat Washington zugelassenen Verfahren, wird der Leichnam auf Stroh, Holzspäne und Gräser gebettet, gewendet und erwärmt, so dass die bereits im Körper enthaltenen Bakterien optimale Bedingungen für den Zersetzungsprozess erhalten. Nach etwa 30 Tagen können ein halber Kubikmeter Erde „geerntet“ werden, der sogar noch ca. 1,4 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart hat, gegenüber der weit verbreiteten Einäscherungsmethode.

Und irgendwann, am Ende unserer Zeitrechnung, wenn die Sonne sich zu einem weißen Riesen aufbläht und ihre Planeten des Sonnensystems verschlingt, werden auch diese wieder Sternenstaub und Grundlage für Neues. Und wir, erneuert in unserer Natur, mit ihnen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Totenbrett, 17.11.2019

Quelle: Kompostfriedhof, https://www.spektrum.de/news/umweltfreundlich-auf-dem-kompostfriedhof-verwesen/1706186, 17.02.2020

heute: Weltfrauentag

Was wäre die Welt ohne Männer? Friedlich.

Ja, ich bin der festen Überzeugung, dass Diskussionen ganz anders geführt werden, wenn Frauen in der Mehrzahl sind. Transparenter, mutiger was die Wahlmöglichkeiten zur Lösung betrifft, emotionaler aber insgesamt friedlicher. Es würde zwar auch eskalieren, aber Kriege, Kämpfe oder tödlicher Streit wären viel geringer. Es liegt in der Natur der Frau, Leben schenken zu können, Leben spüren zu können, bevor es zur Welt kommt. Und dieses Leben vernichtet man nicht.

Das weibliche Wesen wie es in den Augen der aktuell politisch oder unternehmerisch entscheidenden Männer gesehen wird, widerspricht den Talenten, die notwendig sind, den Karren der gerade von ihnen noch tiefer in den Dreck gefahren wird, wieder auf den Weg zu setzen. Es wird auf ein Frauenbild reduziert, das in meinen Augen längst überholt sein sollte, um Klimagerechtigkeit, Mobilitäts- und Energiewende umzusetzen, Kriegstreiben und Waffenrüsten endlich zu überwinden und Menschlichkeit und Soziale Gerechtigkeit auf dem Planeten Erde als Normalität werden zu lassen.

Frauen sind pazifistischer, statistisch signifikant weniger kriminell und nur durch das aktuell vorherrschende Rollenbild in den konservativen politischen Parteien zu wenig vertreten, als dass ihr beruhigendes und friedlicheres Talent hier die Weltpolitik beherrschen würde.

Schade. Denn jeder bewaffnete Konflikt erzeugt Tote auf der zivilen Seite, fördert Ungerechtigkeit und damit Fluchtursachen, schadet der Demokratie und dem Freiheitsgedanken allgemein. Mit Waffen, Rüstung und diesem unverhältnismäßig tödlichen Overkill an Atomwaffen, von denen sich doch ehrlich gesagt keiner mehr abschrecken lässt, da die Maßzahl dieser Tödlichkeit schon längst nicht mehr verstanden werden kann, lässt sich kein Konflikt lösen. Er sät nur noch mehr Unfrieden, Hass und Rache über Generationen. Auch weil Männer hier beteiligt sind. Gerade weil Männer hier beteiligt sind.

Afrika führt es dem zentralen Europa und dem Rest der Welt gerade vor, wie Politik sich wandeln kann, friedlicher wird, weil die Frauenquote steigt. Die Forderungen, mehr Frauen in die Politik zu bringen muss aber da auch von den Strukturen geleitet werden, denn Förderung von Frauen alleine genügt nicht. Das ganze System muss gleichberechtigter sein, im Alltag, in der Berufsweltgestaltung und auf der politischen Entscheidungsebene. Und das muss in der Schule beginnen, in der Gestaltung des Alltags, in der Vermittlung von Demokratie und sozialer Kompetenz, in der Vermittlung von friedlicher Konfliktlösung und technischem Wissen (Link hierzu https://www.sueddeutsche.de/politik/afrika-politikerinnen-gleichberechtigung-1.4316450 und da https://katapult-magazin.de/de/artikel/artikel/fulltext/frauenquote-in-afrikanischen-parlamenten/).

Ich frage mich immer wie es zu dieser Einseitigkeit und Rollenprägung nur kommen konnte. Lag es am Jäger und Sammlerschema? Hat die Kirche als reine Männermachtpyramide den ursprünglichen Gerechtigkeitsgedanken des neuen Testaments mit ihrer Gier nach Macht ad Absurdum geführt? Starke Frauen bilden den Stammbaum Jesu, was ein eigenes Thema hier zu erörtern wäre.

Weltfrauentag im Jahre 2020. Angela Merkel ist seit 15 Jahren Kanzlerin und man kann es sich nicht vorstellen, dass im kommenden Jahr einer der drei Männer dann möglicherweise die Nachfolge antreten. Mir gruselt es, wenn ich deren soziale Kompetenz, Machtgier und politische Einstellung betrachte. Denn meist erfolgreich hat Angela Merkel wo es geht militärische Lösungen gemieden und versucht, durch ihre Einflussnahme eine friedliche Lösung zu erreichen. Leider haben die 15 Jahre nicht für einen tiefen Wandel in allen Teilen der Gesellschaft gesorgt, der eben auch die soziale Kompetenz und Weiblichkeit, bzw. das feministischen Talent der männlichen Politiker herausarbeitet. Und Frauen für gleiche Arbeit auch gleich wie Männer bezahlt. Oder Männer eben weniger bezahlt. Aber auch das ist ein eigenes Thema.

Darum, Frauen an die Macht! Und Männer auf die Schulbank. Denn lernen müssen sie es, weiblicher, pazifistischer und bunter zu werden und endlich mit der Untugend aufhören, von Frauen mehr zu verlangen als sie selbst überhaupt leisten könnten, um Anerkennung dafür zu geben.

Männer müssen ihre Macht und Einfluß verlieren, damit Frieden auf Erden einkehrt.

Beispiele hier im weiten Internet dazu: https://katapult-magazin.de/de/artikel/artikel/fulltext/mehr-frauen-weniger-krieg/ und hier https://hetox.eu/2017/08/29/welt-ohne-maenner/

heute: Vielfalt

Den Einzigen -ismus den ich akzeptieren kann, ist der Dada-ismus. Verrückt genug, um nicht als normal zu gelten, aber normal genug, um nicht zum Psychiater zu müssen.

Hadern mit der Vielfalt, die uns hervorgebracht hat? Engstirnig und unreflektiert sich auf das wenige beschränken, was ein kleingeistiges Hirn bereit ist zu akzeptieren, weil es mit der Fülle an Informationen, die auf es einprasseln, überfordert ist, und dabei andere als minderwertig, als überflüssig oder als Freiwild zu bezeichnen? Sich dabei auch noch höherwertiger, lebenswerter und reiner zu fühlen? Was ist das nur für eine Gesinnung! Ausgrenzend und rassistisch. Erniedrigend ist diese  Gesinnung, demütigend in seiner innersten Natur.

Mich treibt bei all den unsäglichen, rassistischen Anschlägen, den Grenzverletzungen in Wort und Tat immer die Frage um, wie sich ein Mensch hin zu so einem Monstrum an Hass entwickeln kann. Was für Erfahrungen muss er gemacht, oder auch nicht erlebt haben, damit man anderen Menschen den Tod wünscht, und am Ende sogar tatsächlich Gewalt verübt. Die rassistischen Anschläge in Hanau, in Halle, im Münchener OEZ, die NSU Morde, sie haben ja alle einen Ursprung: Hass gegenüber dem Unbekannten, dem Andersartigen; geboren aus dem Gefühl, benachteiligt zu werden von diesen Unbekannten, dem Gefühl, schlechter gestellt zu werden als die Anderen. Und dann kommen noch Rassentheorie dazu, Minderheitenhass und Weltverschwörungstheorien, die mir unbegreiflich sind. Kondensstreifen oder die Weltherrschaft der Reptiloiden sind noch einige der gewaltloseren Theorien dabei.

Ja, in einer fröhlich vielfältigen Gesellschaft, die Demokratie und Meinungsfreiheit als unumstürzbare Bestandteile ihrer Kultur sieht, also eine Entwicklung durchgemacht hat, bei der beides nicht immer vorhanden war, gibt es auch Platz für Randgruppen, für Extreme, für Menschen, die über das Ziel hinaustreiben. Nur wo Menschen verletzt, getötet oder missachtet werden, wo Ideologien sich breit machen, die genau diese fröhliche und vielfältige Gesellschaft und deren Demokratie und Freiheit zerstören und Unsicherheit und Trauer sähen, hört der Platz auf. Alle, die dabei mitwirken und Rassismus eine Plattform bieten, alle, die Rechtsextreme hofieren, die selbst auch nur den Gedanken hegen, mit ihnen zu paktieren, aus welchen Gründen auch immer, ja sogar die, welche auch nur einmal zu oft den Mund gehalten haben, und sich nicht klar gegen diese unsägliche Ideologie ausgesprochen haben, sind Teil dieses Hasses und der Ausgrenzung. Und dafür ist hier und anderswo kein Platz.

Wir müssen ein Zeichen setzen, dass Ausgrenzung, Herabwürdigung und rassistische Ideologien keinen Millimeter Raum bekommen. Und dafür hat unsere Demokratie probate Mittel. Denn mit Liebe und Einfühlungsvermögen kommen wir hier nicht weiter.

Es ist für mich schwierig, Worte zu finden. Mein bisheriger Wortschatz ist hier weder geübt noch gut ausgestattet. Aber es ist ein Versuch wert, denn hier kann zudem jeder selber handeln. Friedlich, aber entschlossen. Und der Widerspruch ist hier der Anfang. Zivilcourage der nächste Schritt.

Und ich widerspreche entschlossen hier allen, die ausgrenzen auf Kosten von Schwächeren, widerspreche dem Rassismus und Fremdenhass, dem Rechtspopulismus oder der Verharmlosung der Gräueltaten der Nazis. Es ist die Verantwortung unserer Generationen, die auf der grausigen Erfahrung dieser Zeit basiert, dass so etwas nie wieder passiert. Das Leben ist zum Freuen und zum Glücklichsein da, und darin ist kein Platz für Hass und Hetze.

Weiterführende und hilfreiche Links, die gegen Rechts unterstützen oder weiterhelfen, aus dem Strudel herauszugelangen:

Exit-Deutschland https://g.co/kgs/Bz9Ej1

Amadeu Antonio Stiftung https://g.co/kgs/bt5uWC

Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen, Handreichung zu Umgang mit rechtspopulistischen Parteien …, 2018, https://www.weiterdenken.de/de/linksgruenversifft

Georg M. Oswald, Unsere Grundrechte: Welche wir haben, was sie bedeuten und wie wir sie schützen, Piper 2020, https://g.co/kgs/Gs3tW7

BR Beitrag https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/nach-hanau-verschwoerungstheorien-sind-keine-harmlosen-spinnereien100.html

Landeszentrale für Politische Bildung Baden-Würtenberg https://www.lpb-bw.de/verschwoerungstheorien und der ausschlaggebende Beitrag in der SZ zu den rassistischen Anschlägen im Februar 2020 http://sz.de/1.4809164 diesen Blogeintrag doch zu schreiben.

heute: Heizungssanierung

Was bleibt also übrig von der bisherigen Lebensgewohnheit? Wird der zivilisierte Mensch jetzt plötzlich frieren, schmutzig, weil kein warmes Wasser vorhanden und träge, weil seiner Mobilität beraubt?

Wenn doch endlich fossiles Erdöl und Gas verboten wäre, gäbe es die Chance, die bereits erfundenen Technologien einzusetzen, die bereits heute schon bei Vielen warmes Wasser erzeugen: Die thermische Solaranlage. Hier werden allein durch die Sonnenenergie das Brauchwasser und oft auch das Wasser für die Heizung erwärmt. Zusätzlich bringt in den Wintermonaten oder bei längeren Regen- oder bewölkten Tagen, ein mit regenerativen, also nachwachsenden Rohstoffen, bestückbarer Holzofen, die restliche Energie. Denkbar ist auch, über eine Wärmepumpe das Heizsystem in diesen Monaten zu unterstützen. Wichtig ist hier nur, dass entweder aus der eigenen Photovoltaik oder von einem zertifizierten Stromanbieter, der Ökostrom kommt. Alles andere würde wieder die Ökobilanz zerstören. Der Gesetzgeber ist in der Pflicht, auch bei Mietwohnobjekten hier endlich Klarheit zu schaffen, und es dem Vermieter zu ermöglichen, ohne bürokratischen Aufwand auch solche Heizungsmodelle zu verwenden, ebenso ist es Staatspflicht, dieselben zu fördern. Zur Heizungssanierung wird im besten Fall dann auch die Fenster- und Gebäudehülle mit geplant. Denn Fenster und Gebäudehülle gehen Hand in Hand, um aufeinander abgestimmt, ein gutes Wohnklima zu schaffen. Heizung deshalb, da hier dann die größte Einsparung liegt: Gut gedämmt und mit modernen Fenstern ausgestattet, wird die Dimensionierung der Heizungsanlage kleiner ausfallen, was Anschaffungs- und Betriebskosten spart.

Die Sonne scheint umsonst. Man muss sie nur nutzen. Das ist der Vorteil von Photovoltaik und Thermischer Solarenergie.

heute: Windenergie

NIMBY – Not in my backyard.

Nicht in ihrem Hinterhof, finden Kritiker der Windenergie, soll die Energiewende stattfinden. Windränder seien doof, hört man, es stürben Vögel, Wald werde abgeholzt, es gebe Geräusche und im Winter könnte Eisabwurf den Spaziergang gefährden. Ja, und Energie sparen möchte man eigentlich auch nicht: der Strom muss also irgendwoher kommen.

Interessanter Beitrag dazu im Deutschlandfunk: https://www.deutschlandfunkkultur.de/deutsche-technik-skepsis-warum-windraeder-vor-der-haustuer.1008.de.html?dram%3Aarticle_id=463668&fbclid=IwAR2WZswAzZ55jxIyuYoew_cJ-VVdZ8dtHPT_QaUVff5OX8DGJJwHZfmRgl4

Was bleibt (also Strom und Wärmeerzeugung durch Verbrennung), erwärmt unsere Erdatmosphäre durch die Emission von CO2, das beim Einsatz von fossilen Energieträgern entsteht. Es bleibt die Macht von Energiekonzernen und Stromtrassen­eignern, es bleibt die Umweltverschmutzung beim Bohren nach Öl, beim Abbau der Ölsande und beim Raffinieren von Rohöl, das selbst auch Unmengen an Energie verschlingt. Und da sind Öltankerkatastrophen, brennende Ölfelder oder die Zerstörung von Natur beim Trassenbau noch nicht erwähnt.

Die Macht der Konzerne, die über privilegierte Vorhaben Kohle im Tagebau fördern, und Natur, Menschen und folgenden Generationen, die Zukunft rauben und riesige Löcher, zerstörte Wälder und fussballfeldgroße Abraumhalden und Schlackehügel hinterlassen, kümmert sich nicht um Energie durch Nachhaltigkeit, sondern nur um Gewinnmaximierung und Shareholder Value. In Amerika läuft übrigens schon die erste Klage an, die einen der größten Verursacher von CO2 zur Rechenschaft ziehen: Exxon (Quelle: https://www.theguardian.com/commentisfree/2016/may/25/exxon-climate-change-greenhouse-gasses). Es ist zu hoffen, dass es den 20 Firmen, die für ein Drittel des CO2 Anstieges verantwortlich sind, so ergeht, wie den Tabakherstellern, die mit Klagen wegen Verharmlosung der Produktgefahren überzogen wurden (Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/james-black-sagte-1977-die-klimakrise-voraus-leider-arbeitete-er-bei-exxon-a-1298292.html)

Was also, wenn es anders auch geht? Wenn zwar für den Bau erstmal Bäume gefällt, dann aber nachgepflanzt werden? Was, wenn auf Industriehallen, sonnigen Hausdächern und Ställen Photovoltaik Strom erzeugt? Was, wenn private Stromerzeuger in das öffentliche Netz einspeisen, und vor Ort dieser verbraucht wird und neue Stromtrassen in geringerer Anzahl benötigt werden, weil ein dezentrales System die Versorgung übernimmt? Was, wenn durch Pufferspeicher auch hier in der Nacht die Verbraucher Energie erhalten, der tagsüber aus Wind- und Sonnenenergie gespeichert wird? Was, wenn dies alles bereits durch heutige Technik funktioniert?

Über eine Windkraftanlage, die lokal durch eine Genossenschaft oder durch eine Kommune selbst erstellt wurde, kann die Gemeinschaft sehen, wie Energie produziert wird. Sie ist durch die heutige Technik in der Lage, bei Zugvögelbewegung, Fledermausflug, Eis- oder Schattenwurf die Umweltbelange zu berücksichtigen. Und die Betreibergesellschaft kann bei diesem Modell ihren Bürgern einen emotionalen Beitrag geben, einen Bezug schaffen, den externe Investoren nie erreichen werden.

Ja, Rotmilane sind schützenswert (Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/greifvogel-rotmilan-artenschutz-als-vorgeschobenes-argument.697.de.html?dram:article_id=460445), die Hälfte ihrer weltweiten Population beschränkt sich auf das Gebiet Deutschlands, daher sind wir hier in einer besonderen Verantwortung. Kameragestützte Technik, die rechtzeitig jagende Rotmilane erkennt und das rotierende Windrad anhält, ist in Entwicklung. Wenn Äcker bestellt werden, und damit Rotmilane angezogen werden, sind Windräder in dieser Zeit abzustellen, um nicht das Risiko für die Vögel deutlich zu erhöhen.

Vor Ort heißt also, daß es auch im Hofoldinger Forst weitergeht. Nachdem der Brunnthaler Gemeinderat am 06.11.2019 beschlossen hat, doch Mitglied der ARGE Windenergie Hofoldinger Forst zu bleiben, können die Planungen für die Windmessungen der Wirtschaftlichkeitsprüfung der Anlagen, weitergehen. Ein Austritt der Brunnthaler wäre möglicherweise das Ende der ARGE gewesen und für die umliegenden Gemeinden ein Kontrollverlust. Denn es ist zu vermuten, daß die Eigentümer des Forstes, die Bayerischen Staatsforsten, Verträge mit Energieriesen wie EON geschlossen hätten, um dem „100 Windräder“ Programm der Bayrischen Regierung, entgegenzukommen. Auch ein Beteiligungsmodell für die Bürger wäre damit nicht mehr möglich.

Link auf fb Artikel von Herrmann

Ergänzender Beitrag zu einer Windradbesichtigung in Bruck bei Glonn: Gemeindeblatt Aying 6 – Dezember 2019, Mittelteil „Energiewende in Bürgerhand. Besuch einer Windkraftanlage“

heute: Energiewende

Wir derzeit lebenden Menschen beschäftigen uns unteranderem mit einem Problem nur dann, wenn es uns unmittelbar betrifft oder wenn es dazu dient, ein anderes Problem, mit dem wir uns nicht beschäftigen möchten, auszublenden.

Die Energiewende, also das Thema rund um den Ausstieg aus den fossilen Energiequellen, das Erschließen von alternativen, CO2 neutralen und regenerativen Energiequellen, ist eng verknüpft mit Veränderung. Mit einer Veränderung, die spürbar jeden betrifft, weil sich jeder Mensch an eine neue Gegebenheit, die Pflicht sein sollte, anpassen muss: Seine bisherige Lebensgewohnheit, Energie als unerschöpfliche, auswirkungslose und gedankenfrei nutzbare Grundlage für seinen Alltag anzusehen, wird durch Fridays for Future (Quelle: https://fridaysforfuture.de/forderungen/), durch EEG-Umlage Skandale (EEG-Paradoxon, Quelle: https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-clip-5-160.html) und tägliche Berichte zu Klimawandeltatsachen (Quelle: www.klimafakten.de) erschüttert.

Die Energieverschwendung bei der Produktion und dem Gebrauch von Konsumgütern wie Auto, Wegwerfartikeln, Lebensmitteln und Freizeitaktivitäten ist für die Zukunft der Menschen auf unserem Planeten ausschlaggebend, denn gespeichertes Kohlenstoffdioxid wird Jahrmillionen später wieder frei durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen, zu einem Zeitpunkt, an dem es äußerst ungünstig ist und überhaupt nicht nötigt ist. Kohlenstoffdioxid ist ein Treibhausgas, das die Erwärmung der Erdatmosphäre beschleunigt, Polkappen dadurch zum Schmelzen bringt und die Ausdehnung der Meere, wichtige Meeresströmungen und Windgürtel verlangsamt oder sogar stoppt. Dadurch wird weltweit der Einfluss der Industrialisierung in Klimaveränderungen, Wetterextremen und letztendlich als eine der Fluchtursachen schlechthin sichtbar. Sollte die Menschheit im 21. Jahrhundert sich nicht eigentlich mit den wichtigen Dingen wie Frieden, Demokratie, Gesundheit beschäftigen und einen erträglichen Wohlstand über die Weltkugel auszubringen.

Jetzt also auch noch die Energiewende. Wie wichtig ein schneller Ausstieg aus der fossilen Energie ist, zeigen Klimaforscher und Wissenschaftler aus aller Welt. Seit 1850 hat sich der CO2 Gehalt der Atmosphäre um 40% erhöht, durch die Erfindung der Dampfmaschine im 18. Jh. konnte die Steinkohle industriell ausgebeutet werden, da die Wasserhaltung in den Kohlegruben damit effektiver wurde. Ab diesem Zeitpunkt, also vor fast 200 Jahren, haben sich Produktion und Mobilität grundlegend verändert: Die Erzeugung von industriell gefertigten Produkten und die individuelle Beförderung basierte nicht mehr auf Einzelanfertigung, sondern auf Serienproduktion. Massenproduktion ist heute in allen Sparten inzwischen Standard. Fluch und Segen zugleich, Arbeitsschutz, Umweltschutz und Ressourcenproblem zugleich. Billig und immer mehr.

Auch in Aying wird die Energiewende vorangetrieben. So wird aus Biomasse elektrischer Strom und Heizungswärme, aus den alternativen Energiequellen wie Photovoltaik und Wasserkraft Elektrizität. In in 3-5 Jahren muss es soweit sein, dass Windräder im Hofoldinger Forst einen Großteil der Energie für kommunale Liegenschaften liefern und Bürger aus der Gemeinde daran beteiligt sind.

Diese Kolumne soll dies beleuchten, wie alles mit allem zusammenhängt und am Ende heute, weil der Zeitpunkt vor 40 Jahren verpasst wurde, der beste Moment ist, um es zu ändern.

Quelle zum Zusammenhang von menschengemachtem CO2, der Erderwärmung Umsatz und Zugewinn: https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/der-globale-co2-anstieg-die-fakten-und-die-bauernfaengertricks/ oder hier: https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/james-black-sagte-1977-die-klimakrise-voraus-leider-arbeitete-er-bei-exxon-a-1298292.html


Der Kommentar zum Freitag

Trump wird niemals die Weite und Schönheit des Universums mit einem Blick in den nächtlichen Sternenhimmel erkennen. Er wird niemals den Kopf erheben und etwas anderes als sich selbst begreifen. Etwas, das nicht in 250 Zeichen einer Twitter Meldung passt.