26.01.2021 9 1/2. Sitzung

Erlass einer Satzung zur Regelung abweichender Maße der
Abstandsflächentiefe (Abstandsflächensatzung), bei der mal viel diskutiert wurde, aber wieder kein Konzept zur Hand ist, um das wahre Thema anzupacken: Flächenversiegelung von landwirtschaftlichen Flächen, Nachverdichtung und Bedarfsermittlung.
Das Protokoll gibt es hier.

Oder, bevor das Thema wieder aktuell wird: Dorfmitte, Sanierung von Bestandsgebäuden der Verwaltung, Eindämmung von Flächenfraß und Entsiegelung nicht mehr benötigter Flächen. Für die Erstellung eines Leitfades zu Kommunalen Bauten, Sanierung und Neubau gibt es hier eine Checkliste. Sie hat Ursula Sowa zusammengestellt. Wäre doch mal schön, wenn Konzepte erarbeitet werden, die tatsächlich eine Entwicklung unseres Dorfes darstellen.

Wäre nicht Peter Haimerl hier ein Vorbild? Auf BR hier nachzuschauen.
Denn das Einfamilienhaus ist am Ende!

19.01.2021 9. Sitzung inkl. Kommentar

Lange Diskussion in nicht öffentlicher Sitzung. Ja, Bebauungspläne müssen gut vorbereitet sein, denn es steht der Bebauungsplan Nr. 41 „Großhelfendorf, südlich Forststraße“ auf der Tagesordnung. Wie in der öffentlichen Sitzung dann resümiert, wird die Planung geändert und das Verfahren dazu eingeleitet. Danach gibt es noch den angekündigten Aufstellungsbeschluss zur Ersten Änderung des Flächennutzungsplan: Großhelfendorf, südlich der Forststraße.
Und wieder glaube ich in einer Endlosschleife zu hängen: Flächenverbrauch, Bedarfsermittlung, Entnahme von landwirtschaftlichen Flächen, Inanspruchnahme von Infrastruktur für die die Gemeinde wiederum Ausgaben hat, die zur Neige gehen und für eine Erweiterung oder Neubau erneut massige Investition benötigen: Kindergarten, Kinderpflege, Seniorenbetreuung, Schule, um nur einige zu benennen. Diese Infrastruktur muss wiederum betreut werden, was den gemeindeeigenen Bauhof belastet oder im Notfall die Freiwillige Feuerwehr.
Der Flächenverbrauch durch die ringförmig angelegte Straße, die sich um das Gewerbegebiet legt, ist immens. Die problematische Zufahrtstraße, welche jetzt zwar verschoben wurde, um den Fahrzeuglärm zur nahen Bebauung zu mindern, aber auch hier sogar eine Ausgleichsfläche versiegelt, könnte doch auf bestehender Zufahrt durch das, ja private, Gelände des Fritzmeierparkplatzes laufen und durch eine Öffnung im Wall das Gewerbegebiet erschließen. Dass hier zu Verhandlungen notwendig sind, ist sicher unumgänglich. Aber auch der Mehrbedarf für das zweite Gleis, die Verlegung der Parklplätze und die Ersatzanlage dafür auf dem neuen Gewerbegrund waren sicher auch nicht ohne Verhandlung möglich. Warum tut man sich hier nicht für Natur und Nachbarschaft nochmal einen Schritt zusammen?

Achtung, aufgemerkt: Corona Masken durch den Freistaat, Kontingent für Angehörige von pflegebedürftige Personen, Tafelgänger, Verteilung in der Bücherei und im Rathaus, Website und Zeitung informiert, Bescheinigungen mitbringen. Zusendung durch Lra für Sozialhilfeempfänger.

Und für Radlfahrer mal eine Info: TOP 20. Gemeindeverbindungsstraße zwischen Dürrnhaar und Egmating: Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h denn der Verkehr ist gestiegen, es gibt mehr Wildunfälle und der Radfahrverkehr hat sich erhöht. In Dürrnhaar selbst ist eh schon auf 30 km/h beschränkt. Daher wurde dieser Beschluss einstimmig gefasst. Das Sitzungsprotokoll gibt es hier.

Jahresende 2020 – Neuanfang 2021

Was war, was wird. Was tun?
Veränderung ist seit je her ein treuer Begleiter der Menschheit. Einschlagende Ereignisse gabe es seit Anbeginn dieser Spezies, die sich Homo Sapiens nennt. Die Entdeckung des Feuers, die Giftigkeit mancher Beeren, neu entdeckte Charaktereigenschaften der anderen Höhlenbewohner bei Hochwasser, oder dass der Faustkeil sowohl zum Spalten von Holz als auch zum Plätten von Säbelzahntigern genutzt werden kann.

Vieles im Leben hat zwei Seiten, eine widerliche, unangenehme und oft auch lebensbedrohende, und eine, die mit ihrer Eigenschaft nützlich ist und wärmt, Leben rettet, in Notsituationen Partnerschaft und Gemeinwohl stärkt und bisher unentdeckte Gefühle weckt, die auszuhalten sind. Das Feuer wärmt, die Beeren heilen in der richtigen Dosis angewandt, Solidarität und Hilfsbereitschaft besiegen Egoismus und Narzismus, und was Holz trennt, um das Feuer am Leben zu halten, kann auch Schädel spalten. Diese Erkenntnis wird sich bis in heutige Zeiten, bei den verschiedensten Erfindungen immer wieder offenbaren und viele in eine Sinnkrise stürzen. Wie nutze ich für friedliche Zwecke meine Erfindung? Wie mache ich meine Erfindung so sicher, dass kein Leben verloren geht?

Das Jahr 2020 hat mit lautem Krachen begonnen, hat sich dann in Wellen mit mal mehr oder weniger hohen Amplituden in die wärmere Jahreszeit, zumindest hier auf der Nordhalbkugel der Erde, bewegt und einen Vorgeschmack gegeben, was in 15 und mehr Jahren mal Tagesgeschehen sein wird, wenn wir so weiter mit der Natur und der Umwelt, unseren Mitmenschen eingeschlossen, umgehen. Und jetzt, geht es also mit einem Lockdown zu Ende, den viele versuchen werden zu umgehen, weil Party, Apres-Ski und rücksichtsloser Lebenswandel wichtiger sind für ihr Ego.
Das hatten wir doch schon mal. Da waren dann nur Trump, Ischgl und Karneval die Schlagzeilen.

Naja, der Mensch lernt eben erst durch mehrmaliges Fehlermachen. Bis dahin hat der Säbelzahntiger was zum Beissen.

Also, nochmal: Mund-Nasenschutz tragen, Händewaschen, Abstand halten und so wenig Kontakt wie möglich haben. Immer daran denken, möglicherweise bin ich selbst der Träger und stecke andere an. Dieses Risiko möchte doch wirklich keiner auf sich nehmen.

Kommentar zur 7. Sitzung

Klatschen alleine hilft nicht.

Daher gibt es auch ab dem 01.01.2021 die jetzt so genannte Großraumzulage für die pädagogischen Beschäftigten der Kitas im Gemeindegebiet. 2015 wurde die Arbeitsmarktzulage durch den Gemeinderat beschlossen, um dem entstandenen Druck am Arbeitsmarkt aufgrund der neuen Zulagenzahlung durch die Stadt München entgegenzusteuern. 2019 wurde diese Arbeitsmarktzulage sogar nochmals erhöht.
Da auch für die kommenden Jahre keine Entspannung in Sicht ist, folgt der Gemeinderat angesichts des mit dem 31.12.2020 auslaufenden Beschlusses der Empfehlung des Sozialausschusses und genehmigt die Weiterführung der Zahlung.
Auch wenn, oder gerade weil, die Finanzierung aktuell über den Defizitausgleich geplant ist, eine mutige Entscheidung. Sie wird sich aber angesichts der eben stark konkurrierenden Angebote am pädagogischen Arbeitsmarktsektor auszahlen. Kinder werden gerade bei uns auf dem Land nicht weniger. Um die Stammbelegschaft zu halten und neue Stellen mit jungen Pädagog*innen zu besetzen, muss der Spagat gewagt werden. Einerseits sind die Anfahrtswege aus der Metropole München länger, andererseits Wohnen nahezu gleich teuer. Und die Großraumzulage versucht dies eben auszugleichen, damit Fachkräfte bleiben und neue gewonnen werden können.

Leider schafft hier die Stadt München mit dem gut gefüllten Stadtsäckel für die umliegenden Gemeinden eine ungleiche Lage, bei gleicher Problematik: Es gibt einfach in diesem anspruchsvollen Beruf zu wenig pädagogisches Fachpersonal; es leidet die Attraktivität unter der allgemein schlechten Bezahlung.

Das ganze Protoll der Sitzung vom 10.11.2020 gibt es hier.

Fahrradklima-Test

Kurzes Update zum Ausgang des Fahrradklima-Tests für unsere kleine Gemeinde: Wir haben mit 62 Beteiligten es geschafft, die Hürde einer Mindestanzahl von 50 zu überwinden und somit in der Statistikauswertung als eigener Ort zu erscheinen.
Ich bin schon gespannt auf das Ergebnis (Veröffentlichung im Frühjar 2021 geplant) und was unsere Gemeinde mit den hoffentlich zahlreichen Ideen und Anregungen anfängt. Gutes Gelingen der Umsetzung wünsche ich schon jetzt, denn der nächste Fahrradklima-Test steht schon an 🙂

Noch ist Aying ein „weißer Fleck“ auf der Fahrradklima-Test Karte 2018

Alle Radbegeisterte, und die es noch werden wollen, aus unserer schönen Gemeinde rufe ich hiermit auf, sich rege am Fahrradklima-Test zu beteiligen.
Der ADFC (Allgemeinder Deutscher Fahrrad Club) hat ihn verlinkt und genauer erleutert:

Der Fahrradklima-Test ist das Stimmungsbarometer der Radfahrer*innen und gilt als ein wichtiges Instrument für Politik und Verwaltung, denn hier wird aus dem Alltag und den damit verbunden Anforderungen vor Ort durch die eigentlichen Spezialisten bewertet. Der Test fragt die Situation in den einzelnen Orten ab, beurteilt von uns, den Radfahrer*innen, von uns Bürger*innen. Aggregiert gibt er einen umfassenden Überblick zum Zustand des Radverkehrs in der Bundesrepublik Deutschland. Hier gab es die (Zwischen-)Ergebnisse.


Laut dem ADFC ist der Fahrradklima-Test eine der weltweit größten Umfragen dieser Art. Gefördert wird er vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).

https://www.bmvi.de/DE/Themen/Mobilitaet/Fahrradverkehr/fahrradverkehr.html, 11.11.2020
https://fahrradklima-test.adfc.de/, 11.11.2020

10.11.2020 7. Sitzung

Wen es interessiert, auf der Tagesordnung stehen neben Bauanträgen noch drei in meinen Augen wichtige Punkte im öffentlichen Teil der Sitzung:
Bei TOP 4 gibt es zur Entwicklung des Breitbandausbaus in Aying einen Vortrag der Firma IKT zum aktuellen Sachstand.
Bei TOP 7 wird die aktuelle Liste zu den in der Gemeinde kartierten Boden- und Baudenkmälern voraussichtlich das Benehmen nach dem Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG, Art. 2 Abs. 1 Satz 2 BayDSchG) hergestellt.
Bei TOP 8 wird über die dieses Jahr auslaufende Großraumzulage für die pädagogischen Beschäftigten der Kitas im Gemeindegebiet abgestimmt.

Für die Bau- und Bodendenkmäler gibt es ähnlich dem BayernAtlas auch dafür ein Portal: wenn in der Suchmaske Aying eingegeben wird, werden alle Denkmäler und Ensembles aufgelistet. Interessant was sich da alles findet. Aktuell sind 55 Baudenkmäler und 34 Bodendenkmäler gelistet.

Bleibt gesund!

Das Leben geht weiter

Die jüngeren von uns und in jedem Fall unsere Kinder werden mit dem neuartigen Corona-Virus leben. Mit diesem Corona oder einem anderen, ähnlichen. Und es wird weitergehen.

Es ist ja nicht so, dass alles, was gerade passiert, schlecht ist. Das DLR zeigte recht bald nach dem ersten Lockdown Satellitenbilder, auf denen ganz klar zu erkennen ist, dass die Luftverschmutzung zurückgeht, nachdem die Beschränkungen durch Corona die Wirtschaft, den Tourismus und den konsumistischen Alltag heruntergefahren hatten. Der weltweite Ausstoss von Schadstoffen und klimaschädlichen Gasen geht deutlich zurück im Lockdown. Zusammen mit der medizinischen Erkenntnis, dass gerade industrielle Brennpunkte am stärksten von Erkrankunen betroffen waren, wäre das jetzt doch ein Wink an die Wirtschaft, hier mal in nachhaltige Technik und ökologisch rücksichtsvolle Produktionsabläufe zu investieren, als nach Kaufprämie, Fördergelder und Ausfallsübernahmezahlungen zu schreien.
Positiv ist auch, dass extra Fahrradwege entstehen, deren Platz von der nun überflüssig breiten Straße weggenommen wird. Der Mensch bewegt sich nun aus eigenem Antrieb, kommt wieder mit seiner Umwelt in Kontakt, nicht abgeschottet durch die über allem erhabenen SUVs und schallgedämpften Limousinen. Das mit dem LKW Verkehr muss noch irgendwie angegangen werden. Nicht völlig abgeschafft aber rücksichtsvoller und, ja effizienter. Und zwar im Bereich Lieferservice und Schwertransport.
Zurück zur Jugend. Es gibt mittlerweile nicht nur online genug Artikel, die hierzu Stellung nehmen. Die von alten Knackern und Knackerinnen geschrieben darüber schwadronieren, was jetzt kommen muss.
Es ist aber die Stimme der Jugend selbst. Bei Fridays for Future hat das auch funktioniert, die älteren Semester haben sich dem auch angeschlossen und mit demonstriert. Scientists for Future haben mitgeholfen und mitdiskutiert in der politischen Debatte. Parents for Future ziehen mit ihren Kindern auf die Straße und rütteln die noch zu hause gebliebenen auf.
Das muss jetzt aller wieder zurück auf die heutige Bühne. Virologen und Katastrophenforscher haben jetzt die Politik in der Hand, jetzt kommt nach dem Virus das Thema Klima wieder in die Debatte. Und eigentlich gibt es da nichts zu diskutieren. Denn vor dem Virus war Klima, nach dem Virus ist Klima und danach kommt sicher wieder Virus.
Wir können uns weder Kriege noch Wirtschaftsduelle leisten, weder Hunger noch soziale Ungerechtigkeit. Die Zukunft ist ein viel zu wichtiger Pfad, als dass wir uns mit Technologie aus dem letzten Jahrhuntert die Wirtschaft strapazieren, Menschen töten und weiter unsere Umwelt, das Weltklima und die Natur zerstören.

Hier wieder der Link zum Bericht 2020

CO2-neutral bis 2035:
Eckpunkte eines deutschen Beitrags zur Einhaltung der 1,5-°C-Grenze


Kultur

als Verhinderung von Verrohung, Dystopie und Apokalypse.
Kultur entwickelt sich als eine Form aus dem Alltag, dem Leben. Sie wird Kunst und Landschaft wo der Mensch hintritt und sich ausbreitet, sie wird Zukunftszenario und Hoffnung.
Kultur passt sich an und prägt den Alltag.
Abwesenheit von Kultur unterdrückt Leben, Freiheit und Individualismus. Verneint jede Art der lebenschaffenden Kreativität.
Kultur wie Kunst schafft friedlich und ist in jedem Fall verrückt. Nicht angepaßt und fiebert Neuem entgegen.
Kultur als nicht relevant für die Gesellschaft zu bezeichnen, als nicht systemrelevant, zeichnet eine unmenschliche, nur auf Profit ausgerichtete Politik aus, die auch Natur und Umwelt diesem unterordnet. Wie die Luft zum Atmen, wie Wasser für den Durst und Brot gegen Hunger und ein geschütztes Bett zum Schlafen, ist Kultur und Kunst, Anstand und Vernunft ein Kulturbestandteil und dient dem Leben.

Dieser Text hier zur Kultur wurde im 1. Lockdown März 2020 geschrieben, und er gilt auch jetzt, im 2. Lockdown November 2020. Dazu möchte ich noch die Musikerin Weyes Blood zitieren, die am 27.05.2020 auf fb geschrieben hat, zusammen mit ihrem neuen Video.

Good day everyone,
Here is a video for my song “Wild Time” that was shot on 16mm pre-Pandemic, then edited together during isolation. Felt like the right time to let this video out into the world, seeing as we’re all getting saddled down by some pretty grim realities. This song is about yearning for wildness and Mother Nature in a time of chaos. It’s for sensitive people who worry about the fate of humanity and feel powerless to do anything about it.
I’ve spent a lot of time thinking apocalyptic thoughts and realizing that won’t get you anywhere. What if the world has always been ending? What if the sprawl of our cities are just as wild as the forests? What if climate change and the destruction of our natural habitat is a reflection of the nature within us, however sublimely horrifying and hard to understand? We’re animals, we play out a very precarious drama of life, and we grasp for what’s left of the protective womb – but maybe the notion that we’re somehow separated from her is an illusion. Maybe it is, truly, a wild time to be alive. Maybe getting in touch with that as a culture and society would avert the worst case scenarios of ecological crisis and existential dread.
If you’ve gotten this far, wow, thank you for actually taking the time to read this. In other news, as you may have assumed, I am canceling all of my headline shows for 2020, but I’m beginning to work on my next album that will come out in 2021- a different time, when hopefully we can see each other face to face once again.
xo
Natalie (aka Weyes Blood)

Quelle: https://www.facebook.com/weyesblood/videos/527611871456372/

Zum Verständnis der damals im März veröffentlichten Verordnung zur Förderung von durch die Folgen der Corona-Pandemie betroffenen Künstler, benötigt man ja einen Juristen, der das ganze rechtssicher interpretiert. Was bleibt dann da noch übrig von der Wertschätzung, von der künstlerischen Freiheit, vom Geld zum Leben? Wenn zuerst der Jurist bezahlt werden muss? Oder sind das dann die im ersten Wurf bezuschussten Betriebsausgaben? Ach so, wer die erhalten hat, bekommt ja jetzt nichts.
Kunst wird ähnlich gesehen, wie die Belohnung der Pflegekräfte, der Leiharbeiter und der sozialen Berufe: Klatschen auf dem Balkon muss genügen. Der Rest an Finanzgelder wird lieber in die Lufthansa gesteckt.