13.04.2021 12. Sitzung inkl. Kommentar

Die Einladung zur GR Sitzung hatte ein neues Format, denn sie wurde das erste Mal über das neue RIS (Ratsinformationssystem), welches diesen Juni/Juli nach ausgiebigem Test eingeführt wird, erstellt. Die fehlende Bürger*innenanfrage wird noch ergänzt, so unser 1. Bürgermeister. Um gleich zu Beginn ein Lob auszusprechen: Die ersten hundert Tage sind vorbei, ein Jahr Pandemieerfahrung ebenfalls und Peter Wagner hat sich in die Themen eingearbeitet, die Gemeindeverwaltung hinter sich geeint, die ihn loyal unterstützt. Er hat auch inzwischen Erfahrung gesammelt, ausufernde Sitzungsdiskussionen wieder auf sachliche Ebenen zurück zuführen, ohne die Ausfälle auch nur zu kommentieren.

Dennoch meine ich, dass für die Bürger*innenanfrage zur aktuellen Sitzung das Weltbild bereits festgelegt war: Ein jugendlicher Peisser fragt nach einer offiziellen Spraymöglichkeit. Er fragt, ob sich die Gemeinde nicht engagieren kann, einen Ort zu finden oder zu schaffen, an dem Jugendliche unterstützt werden, ohne in eine strafrechtliche Verbotszone zu gelangen wenn sie ihr Hobby ausüben. Hintergrund ist hier möglicherweise auch der seit einigen Monaten im Gemeindegebiet sichtbar werdende Vandalismus. Es wurden die Grundschule, Gasstationen und der gemeindliche Bauhof immer wieder mit nicht gerade künstlerischen Sprayaktionen verwüstet und beschmiert.

Doch aus der Frage habe ich sachlich nur entnommen, dass es um einen öffentlichen Platz/Wand/Plakat geht. Weder, dass der Fragesteller selbst aktiv ist, noch Verbindungen dazu hat.

Die Antwort war allerdings hochgradig voreingenommen: Wenn der Jugendliche eine schöne Skizze anfertige, optimal wäre eine schöne Landschaft, dann würde sich der Bürgermeister sogar privat mit am Standort und an Kosten der Farbe beteiligen.

Da habe ich jetzt aber große Fragezeichen, was diese Antwort soll.

Wir haben in der Gemeinde Probleme mit Vandalismus. Meiner Meinung nach erkennt dies ein Jugendlicher und schlägt eine Lösung vor, die ich übrigens in einer der Sitzungen, bei der die Schmierereien gezeigt wurden, ebenfalls schon angesprochen hatte. Wieso wird dem Fragenden gleich unterstellt, er gehöre der Sprayer Szene an? Wieso wird der Vorschlag ins Lächerliche gezogen? Sprayen besteht doch nicht aus „schönen“ „Landschaften“, sondern auch politischen Statements, Sensiblisierung oder Aufdecken und Zeigen von aktuellen Themen. Und hierbei werden Techniken verwendet, die meist alles andere als blühende Landschaften mit dekorativen Kühen und Bergen im Hintergrund, die zum Fensterln einladen und nur der traditionskonservierenden Klientel gefallen, darstellen.

Was wir noch aus der Sitzung lernen: Anträge stellen kann nicht jeder, aber die anderen sind auf jeden Fall darauf neidisch und framen deine Fraktion mit dem Satz: „Da muss ich jetzt schon fragen, was das soll. Der Wahlkampf ist doch vorbei“. Ein Satz, der auch in Zusammenhängen mit Gehwegen fällt. Wahlkampf ist immer dann oder dann auch nicht, wenn es der konservierenden Mehrheit im Gemeinderat gefällt. Nicht, wenn also Arbeit geleistet wird, die auch Bürgern transparent gezeigt werden kann, denn diese haben den Gemeinderat gewählt. Doch, wenn eine Entscheidung privat gefällt wird, die den Konservierenden nicht gefällt und dann gegen dich verwendet wird.

Übrigens, wenn alte weiße Männer auf einen nach der Sitzung zugehen und sagen: „Langsam gefällt mir die Zusammenarbeit, so wie sie sich gerade entwickelt“, dann ist darauf immer zu antworten: Welche Mitarbeit von Euch siehst Du hier? Was, ausser Spaltung, hast Du hier zur Sache beigetragen?

Ich bin in der Opposition, und ich kann es mir leisten. Ich bin hier nicht in den Gemeinderat gewählt worden, um mir darin Freunde zu machen. Ich bin gewählt worden, um respektvoll, sachlich für die Bürger zu arbeiten und meine Zeit zu investieren, um der heutigen und den kommenden Generationen Heimat zu geben. Ich bin nicht hier, um zu bewahren, dass ortsansässige Großkopferte und Traditionalisten weiterhin auf ihre nicht existierenden Privilegien beharren und ihr Mandat zu ihrem eigenen Vorteil nutzen.

Dringliche Themen sind definitiv zusammen mit der aktuellen Situationslage Pandemie, die Energiewende, der aktive Naturschutz und die Eindämmung der Klimakatastrophe durch Handeln und nicht durch Warten oder planloses Umherirren und Vertrösten auf die kommende Generation. Wir sind heute die letzte Generation, die politische Weichen stellen kann, um ein 1,5° Ziel bei der Klimaerwärmung zu erreichen, denn hier sind die kommenden 5 Jahre ausschlaggebend.

Vorschläge wie dies vor Ort zu erreichen ist, gibt es unzählige:

  • Friedhofs- und Parkplatzsatzung umweltfördernd gestalten
  • gemeindeweit Tempo 30 auf allen Straßen
  • Überwachung von stehendem und fließendem Verkehr
  • lokale Bauvorschrift zur Integration von Solarthermie und photovoltarer Stromerzeugung
  • Förderung von ÖPNV, Erhöhung der Attraktivität und Nutzung
  • Förderung von Carsharing, Werbung auf Verzicht von motorisiertem Verkehr und rücksichtslosem Verhalten im Straßenverkehr
  • Erleichterung innerörtlicher Verbindungen für Fuß- und Radverkehr durch Abbau von Schwellen und Hindernissen
  • Schaffung einer Stelle „Klimamanager*in“
  • Förderung private Gärten von Schotter zu befreien und Insekten durch Bepflanzung anzulocken
  • Anlegen von innerörtlichen Ruhezonen und Parks
  • Bürgerbeteiligung durch kommunale Verwaltung der Grundversorgung: Wasser, Strom, Wärme und Internet
  • Begrünung von versiegelten Flächen, die überflüssig sind, da die Zukunft ohne sie auskommt: Abbau redundanter Verbindungsstraßen, überbreiter Ausfahrten und Straßenkreuzungen, Parkplätze

Erinnere Dich an den 19.04.2021 wenn Du im September wählst!

Die wichtigste K-Frage bleibt dennnoch die Klimafrage.

Geklaut von Utopia und She Drives Mobility (@kkklawitter)

Wenn wir der Union beim Rumeiern zusehen, wie CDU/CSU die K-Frage gerade lösen, oder auch nicht lösen, bekommen wir die Antwort, warum unsere heutige Situation bei Mobilitätswende, Corona-Pandemie, Energiewende, Erneuerbare Energie Ausbau so unbefriedigend aussieht: Hahnenkämpfe, Vetternwirtschaft, alte weiße Männerpolitik und fehlende Teamarbeit. Beim täglichen Überbieten im Schwanzvergleich geht Klimaschutz und Klimagerechtigkeit, Gleichberechtigung, Umweltschutz, Befriedung der Welt und Bekämpfung der sozialen Ungerechtigkeit völlig unter. Kooperation ist notwendig, um das 1,5 Klimaziel von Paris wirklich zu erreichen, Forderungen von Fridays for Future zu erfüllen und diese Erde global gemeinsam zu retten, ohne sich ständig auf die Schulter zu klopfen, was alles durch Verhinderung nicht passiert ist.
Wir alle wollen Frieden, ein Dach über dem Kopf, genug zu essen und sauberes Trinkwasser und in der Nacht einen unbeschwerten Schlaf. Und wir alle wollen darüberhinaus unsere Träume verwirklichen, gemeinsam und in einer intakten Umwelt.
Eine Union steht nicht dafür. Dazu sind zu viele Männer beteiligt.
Ich bin froh, Annalena Charlotte Alma Baerbock als Kanzlerkandidatin zu haben. Und die Umfragewerte bestätigen dies.
Quelle: https://www.rtl.de/cms/rtl-ntv-trendbarometer-hoehenflug-fuer-annalena-baerbock-4745003.html

09.03.2021 11. Sitzung inkl. Kommentar

Was die Gemeinde bewegt, konnte in dieser Sitzung beobachtet werden. Hier gibt es den Link zum vorläufigen Sitzungsprotokoll.

In der Gemeinde Aying ist die Energiewende und die Notwendigkeit zur Handlung angekommen. Mit einer überwältigenden Mehrheit, nahezu einstimmig, also mit einer Gegenstimme aus dem erzkonservativen Lager der optischen Bayernbewahrer*innen, Heimatmuseumsgestalter*innen und atomarer Endlagerbefürworter*innen, wurde der bereits 2014 in einer Bürgerversammlung erarbeitet Standort für Windkraftanlagen im Hofoldinger Forst, nahe der Autobahn, erneut bestätigt und die Fortführung des Projektes beschlossen. Es werden für den April 2021 hybride Informationsveranstaltungen für Bürger*innen geplant. Es können online und vor Ort (in der Turnhalle Helfendorf) Bürger*innen Details erfahren und Fragen stellen.
Unser 1. Bürgermeister Peter Wagner hat in dieser Gemeinderatsitzung tolle Arbeit geleistet und überzeugend dargelegt, wie die Gemeinde Aying ihren Anteil leisten kann. Bürger*innen und Gemeinde können sehr wohl vor Ort unter Berücksichtigung von Natur- und Artenschutz und mit wirtschaftlicher Betrachtung die Wertschöpfungskette nutzen und die Energiewende vorantreiben: Lokale Erzeugung, lokale Nutzung, lokale Wertschöpfung.
Feedback und Lob dazu von der Kreistagsfraktion der Grünen auch in der SZ (11.05.2021)

Hinweis: In der 12 und 13 Kalenderwoche wird dieses Jahr die Straßenreinigung auf den kommunalen Straßen und Wegen stattfinden. Anleger werden gebeten, Hof und Gehwege vorher zu kehren, damit die Kehrmaschine dann Splitt und Staub mit aufnehmen kann.

Info von der Verwaltung der Gemeinde Aying mit der Bitte um Verteilung

Auf der Tagesordnung stand noch ein Punkt, die Bündelausschreibung zur Stromlieferung für kommunale Liegenschaften. Hier wird über ein Ausschreibungsbüro zusammen mit anderen Gemeinden ein guter Preis verhandelt. Ein Kriterium ist hier, dass Angebote eingeholt werden, die von den Energieerzeugern eine Neuanlagenquote bei 100% Ökostrom fordert. Das heißt, dass die beim Verkauf erzielten Gewinne zu einem gewissen Prozentsatz wieder in neue Anlagen investiert werden um so die erneuerbaren Energien zu fördern und weiter auszubauen. Zwar steigen insgesamt um ca. 0,5-1,5 ct pro kWh die Kosten für die Gemeinde im Vergleich zum Bezug von konventionellem oder Ökostrom ohne Neuanlagenquote. Bereits jetzt wird die Gemeinde Aying auch von einem Ökostromanbieter mit Neuanlagenquote versorgt, ebenso ist das Budget auch im knappen Corona-gebeutelten Finanzplan berücksichtigt. Daher gab es mit einer Ausnahme auch hier wieder eine breite Zustimmung.
So wie es aussieht, muss noch der Einfluss auf die Gesamtpolitik Deutschlands, die ja bekanntlich in Berlin abläuft, besser koordiniert werden und auch die Gemeinde Aying mehr Aufwind erzeugen, um eine Veränderung zu bewirken. Wie von der einen Gegenstimme richtig angemerkt, kann es nicht sein, dass PV, Windkraft oder Biogasanlagen unrentabel werden und daher abgeschaltet werden, weil das EEG Förderung ausläuft. Für frühzeitig abgeschaltete Atommeiler werden 2,4 Milliarden (2.400.000.000 Euro) aus der Staatskasse, also von Steuergeldern, bezahlt, und bei erneuerbaren Energien wird knapp gerechnet und eine nahezu unkaputtbare Anlage so unrentabel gemacht, dass sogar kleine Reparaturen nicht mehr bezahlt werden können. Der Betreiber wird damit gezwungen, lieber zurückzubauen, als billigst weiter Strom zu produzieren, der die konventionelle Stromproduktion damit unrentabel machen würde.
Kohleverstromung, Erdgas oder atomare Stromgewinnung müssen so schnell wie möglich eingestellt werden. Die Risiken, gerade Angesicht der Auswirkungen von Fokushima oder Tschernobil, die nicht vorhandenen Endlagerstätten, der CO2 Ausstoß und die riesigen Umweltschäden durch den Tagebau, müssen heute minimiert werden.
Die Gemeinde Aying ist auf dem besten Weg dazu, hier ihren Beitrag zu leisten. Wir Bürger müssen nur dran bleiben und selbst aktiv werden. Wie sieht es eigentlich mit Ihrer Photovoltaikanlage aus? Haben Sie schon eine am Balkon hängen, oder auf dem Dach liegen?

EEG-Föderung für Kleinanlagen läuft aus? Hier gibt es Info aus der Verbraucherzentrale (zur Eigenstromnutzung), vom Bayernwerk, agrarheute zur EEG Novelle, Stand der Links jeweils 12.03.2021 19:38

heute wieder: Internationaler Weltfrauentag am 08. März, auch 2021

Eine zarte Blüte öffnete sich damals, vor 110 Jahren, am 19.03.1911 und gab den Blick frei auf eine Geschichte mit guten Beispielen. Erstmals feierten auf der Straße Frauen und zeigten Präsenz mit ihrem Ruf nach Gleichberechtigung für alle: Menschenrechte, Wahlrecht und Teilhabe an politischer Macht.

Doch wo bleibt heute nach all den Bemühungen der Fortschritt, die Entwicklung zu mehr „Friede, Gendergerechtigkeit, denn jeder Tag soll ein Weltfrauentag sein? Denn inzwischen ist der Ruf noch lauter geworden, weltweit das Verlangen nach Gerechtigkeit. Immer noch sind Equal Pay, Equal Mental Load, Gendergerechtigkeit gerade in Zeiten, wo der COV-19 Pandemiealltag die Gleichberechtigung zurückzuwerfen droht, nicht auf dem Niveau, wie es wünscheswert und eben auch gerecht wäre. Daher ist es wichtig, dass Menschen auf die Straße gehen, dass die Medien berichten, dass die Nachricht über die notwendige Veränderung jede*n erreicht, weltweit. Nicht nur am 08. März, einmal im Jahr.

Alice Schwarzer hat im ZDF Panorama ganz gut aufgemerkt: Der Internationale Frauentag verhöhnt den Grundgedanken der Gleichberechtigung, reduziert ihn patriarchal auf einen Tag im Jahr. Abgeschafft soll der 08. März erweitert jeden Tag im Jahr gelten: „… Machen wir aus dem einen Frauentag im Jahr 365 Tage für Menschen – und für die Tiere und die Natur gleich dazu.“

Hierbei ist egal, wer Vorreiter ist. Es ist egal, ob die Initialzündung für die Disruption nun aus Afrika oder aus Russland, oder sogar Amerika kommt. Afrika ist da Europa übrigens einige Schritte voraus, mit einem beachtlichen Erebnis. Wie schon vor einem Jahr berichtet, bewirkt Frauenpower in einigen afrikanischen Staaten weit mehr, als nur einen Wandel in Vorstandsriegen oder politischen Gremien. Frauenpower bringt Frieden und soziale Gerechtigkeit.

Wenn doch bitte endlich die Männer, diese faktenbezogene Egoisten, endlich mal einsehen würden, dass die Hälfte der Menschheit weiblich ist und sie alle im einen Boot sitzen, das vorallem Männer gerade gegen die Klimakatastrophenwand fahren. Noch immer ist im aufgeklärten Westen der Etat für Rüstung, Armee und Waffen in einem assozialen und geradezu unvernünftigen Verhältnis zum, als Beispiel hier genannt, EU-Haushalt für den Aufbau klimaneutraler Infrastruktur, Fluchtursachenbekämpfung und Klimaschutzmaßnahmen oder Gendergerechtigkeit. Frauen würde es, ohne männlichen Einfluss, doch nie einfallen ihre Kinder in Kriege zu schicken oder verhungern zu lassen.

Wir brauchen überall auf der Erde Menschen, die den Frieden ohne Waffen wollen und schaffen, die Menschen sozial und mit Respekt behandeln und nicht im Mittelmeer, in Geflüchtetenlager oder Krisengebieten sterben oder unwürdig stranden lassen.

Letztes Jahr habe ich hier noch Beispiele beschrieben, wie sich etwas ändern läßt. Es genügt nicht. Eine echte Veränderung bedarf auch der Taten, der Proteste, sie braucht Vorbilder, die diese Veränderung vorleben.

Kassandra sagt, vom BR Quer Team dem Moderator Christoph Süß in den Mund gelegt: „Jede noch so kleine Rebellion gegen das Patriarcht ist ein Schritt in die richtige Richtung“. Laßt uns daher rebellieren, auf die Straße gehen und ein gutes Vorbild sein.

Weiße Winterwelt

Manchmal, so hoffe ich, deckt im Winter der Schnee alles zu. Läßt unter der weißen weichen Schneeflockendecke alle Kommunikation, alle Berührung, jeden Kontakt oder Verbindung erstarren, erstickt von wohlig weichen Frau Holle Flocken.
Und wer danach aufwacht, hat automatisch Corona besiegt, weil in Quarantäne alle Möglichkeit sich anzustecken einfach nicht möglich war. Vielleicht, wäre ja eine Woche Abstand mal eine Maßnahme …

Ökonomie, Ökologie und Soziales

Die Auswirkungen der Corona Pandemie macht deutlich, dass wir mit den immer weiter auseinanderklaffenden sozialen Schichten und Bildungen ein soziales Problem haben, das wohl ohne die aktuellen Umstände, erst durch die hereinbrechenden Katastrophen des Klimawandels so auch von der breiten Masse gesehen worden wäre. Wissenschaftler aus allen Bereichen, sowohl den technischen als auch den sozialen und medizinischen Disziplinen, warnen schon Jahre davor. Ethiker zeigen die Folgen auf, Soziologen fordern wirksame Maßnahmen, um die wachsende Ungerechtigkeit, die die sich immer schneller öffnende soziale Schere verursacht, umzukehren.
In nächster Nähe gehen Cafes, Künstleratelies, Kunstschaffende und Kantinen pleite, während Banken, Anleger und Spekulanten, Menschen die meist eh schon viel besitzen, immer reicher werden. Geflüchtete, Menschen auf der Flucht, in menschenunwürdige Lager gesteckt und dazu von Naturkatastrophen heimgesucht, die ihnen nochmal alles nehmen, was sie eh schon nicht mehr besitzen, setzen alles auf das Spiel, alles was sie noch haben: ihr Leben.
Und wir diskutieren hier in Endlosschleife über Impfbestände, bunte Masken oder den Zustand der Internetinfrastruktur.
Ist denn die Mitmenschlichkeit, die Achtsamkeit für die Anderen, die Nachbarn und weiter entfernt Lebenden, ist der Instinkt zu Helfen denn auf der Strecke zwischen Selbsterkenntnis und letzter Stunde geblieben?
Das ökologische Wissen zu seiner Umwelt muss wirklich nicht groß sein, um zwischen Waldbaden und Wetternachrichten zu erfahren, wie der Stand derselben ist. Wir im Westen nehmen uns heraus, alles zu dürfen, alles zu können, alles zu leisten. Diejenigen, welche meistens ein Dach über dem Kopf haben und täglich warme Mahlzeiten zu sich nehmen können, meist auch genug zum Schaffen haben, um sich das alles zu verdienen, glauben allen Ernstes, damit für Natur, Umwelt und den wirklich Armen alles getan zu haben. Quasi sich frei gekauft zu haben, und damit auf ihr Recht pochen zu können, weiter zu machen wie bisher: alle drei Jahre schnellere und immer größer werdende Autos kaufen, jeden Tag Fleisch essen und durch täglichen Konsum den Haufen entbehrlicher Dinge vergrößern, der mit dem EOL Plastikmüll mit nichtupdatebarer Software geworden ist.
Ich pauschalisiere hier, schere alle über einen Kamm, haue alle in einen Topf: aufregen tun sich aber hier nur die unsensiblen Mitmenschen, genau die, welche eben über ihren eigenen Tellerrand nicht hinaussehen können, weil ihnen das Mitgefühl und die Mitmenschlichkeit in ihrer Evolutionsgeschichte abhanden gekommen ist. Die werden hier alledings auch nicht vorbeilesen.

Wo ist also das Problem? Es fehlt an Selbstreflektion, am Eingeständnis und am Downsizing. Nicht das größere Auto, nicht das größere Smartphone, nicht das größere Haus oder das billigste Gimmick. Ressourcenverbrauch einschränken, nicht Lebensgefühl. Abhängigkeiten verringern und Freiraum schaffen. Aber nicht den Freiraum, der den Mitmenschen einengt oder auf Kosten weit entfernter Kinderhände immer billiger produziert.

Manchmal glaube ich, wir haben unser schlechtes Gewissen mit dem Kirchenaustritt verloren. Wir haben uns zwar hier befreit, aber die Büchse der Pandora geöffnet für noch mehr Rücksichtslosigkeit, Egoismus und Gier nach mehr. Oft auch mit der Kirche.

Und für alle die nie in der Kirche waren: ohne sie geht es auch, sein Gewissen zu verkaufen.

Also zum Ende noch ein kleines Beispiel, dass es andes auch geht, und man selbst daran arbeiten und mithelfen kann, die soziale Schere wieder ein Stück zu schließen, auch wenn einem selbst nicht die Millionen gegeben sind, wie Chuck Feeney, der Milliardär, der sein schnell verdientes Vermögen ein lebenlang wieder verschenkte. Philanthrop – Menschenfreund.
Und wer nicht den finanziellen Rahmen hat, kann sich ja mal darin üben, den CO2 Fußabdruck zu verringern, in dem der nächste Einkauf mit dem Rad getätigt wird oder die nächsten zwei Wochen das saisonale Gemüse Vorrang beim Kochen hat. Anregungen gibt es genug.

09.02.2021 10. Sitzung inkl. Kommentar

Was war, was kommt. Hier eine kleine Zusammenfassung aus der Sitzung. Das offizielle Protokoll gibt es hier.

Es gabt auf der Tagesordnung eine Ergänzungssatzung für Graß-Südost, ein paar Bauanträge und ein wichtiger Antrag: Einrichtung eines Behindertenbeirats.

Aus dem Bericht des 1. Bürgermeisters sind auch einige interessante Details bekannt geworden. So möchte die Bahn zwischen Aying und Großhelfendorf auf Teilabschnitten die Gleise erneuern, und eine Weiche auf Höhe des gemeindlichen Bauhofes ausbauen und damit eine Lärmquelle entfernen. Zudem werden an einigen Bahnübergängen die Gummi-Matten erneuernt. Mit einem zweigleisigen Ausbau oder der Versetzung des BÜ in Großhelfendorf hat dies leider vorerst nichts zu tun. Die Arbeiten sollen im September 2021 stattfinden.
Die öffentlichen Gebäude wurden im Januar 2021 mit mobilen CO2 Sensoren ausgestattet. So können im Rathaus, in den Kindergärten und Krippen die Luftqualität gemessen und entsprechend gelüftet werden. Nach einem Ampelsystem wird hier empfohlen, wenn die Luft „zu dünn“ wird und zu viel Kohlenstoffdioxyd im Raum ist, Stoß zu Lüften und die Räume wieder mit Sauerstoff zu versorgen.

Im weiteren Verlauf der Sitzung wird durch Franz Klug der Antrag der Bündnis90/Die Grünen zum Behindertenbeirat vorgetragen und erläutert. Es wird einstimmig beschlossen, dass der Sozialausschuss sich in seiner nächsten Sitzung um einen Satzungsvorschlag kümmert. Wie von den anwesenden Gemeindemitgliedern zu beobachten war, gab es durchaus Diskussion: Soll überhaupt ein Beirat gebildet werden oder kann die Aufgabe nicht zusammen vom Seniorenbeirat diese übernommen werden. Klare Stellung der 2. Bürgermeisterin Karin Lechner dazu, nein, dies darf nicht vermischt werden. Damit wird in einer der nächsten Sitzungen dem Gemeinderat der Vorschlag zur Abstimmung unterbreitet.

Der BR Zündfunk wird ätzend

Zündfunk 

Der BR Zündfunk schreibt plakativ und populistisch: Ist Euch das auch schon aufgefallen: Seit Pandemiebeginn radeln alle noch beknackter als früher. Der Radweg hat sich in eine Art Autobahn für 6.000-Euro-Räder verwandelt. Die steile These heute im Zündfunk: Wir brauchen ein Tempolimit für Radfahrer!

Die Radlcommunity macht sich da natürlich schon Gedanken, ob dem BR die Aufregerthemen ausgehen. Und mit Unterstützung aus der Bubble gibt es dann schon bessere Argumente, warum es die Raser*innen in Blech sind, die andere Verkehrsteilnehmer*innen gefährden. Schon allein Stärke und Gewicht sind hier Faktoren, an die Radfahrer*innen nicht herankommen. Und als Radfahrer*in hat man meist nur eine Haut unter den Klamotten, und die sind wirklich kein Schutz.

Ein Tempolimit muss her: Fahrräder müssen bis mindestens 80 km/h verkehrssicher sein (Spitzingabfahrt, Weyerner Berg) und auf reinen Radwegen sollte die Mindestgeschwindigkeit für Advanced Biker (Helm, Licht, Reflektoren) nicht unter 26 km/h liegen dürfen. Alle anderen (Kinder, Senioren*innen, Badeschlappenradler*innen, Biergartenleichen, Hollandfahrer*innen) dürfen natürlich so schnell oder langsam fahren, wie es die Verkehrssituation und der allgemeinde Zustand von Körper, Rad und Umwelt, ermöglicht. Ey, was sind das für Fragen. Die StVO gibt klar vor, dass für Kraftfahrzeuge innerorts ab dem Ortsschild maximal 50 km/h gilt. Wer hält sich daran? Dies gilt übrigens nicht für Fahrradfahrer*innen, es gibt hier ja auch keine Tachopflicht. Beschilderte Geschwindigkeitsbeschränkungen (30er, 70er, etc.) gelten für alle Fahrzeuge, auch Räder.

Aber allgemein ist da hier die Diskussion doof. Es sind jedenfalls nicht die Radfahrer, die zu schnell unterwegs sind, auch nicht die Fußgänger. Und einzelne sportliche Radler können wir alle aushalten. Das Problem wird hier auf generell schwächere Verkehrsteilnehmer verlagert, egal ob eScooter, Roller, Skater oder Radler. SUV und inzwischen auch alle anderen KFZ sind zu groß, zu schwer, zu schnell unterwegs. Autofahren hat mit Sport nichts mehr zu tun. Wer rasen will, soll auf den Nürburgring.

Dazu eine interessante rechtliche Untersuchung von Rechtsanwalt Dr. Bernd Lorenz: Welche Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten für Radfahrer?

DLG disst Erneuerbare Energien

Welches Ziel verfolgt hier der DLF, solche einseitigen, spaltenden Artikel-Teaser auf fb rauszuhauen? Warum wurde nicht dieser Artikel von Christoph Thies, Greenpeace Deutschland, zitiert? Hier wären hilfreichere Beispiele zitierfähiger, als Biomasse Energie gegen Fossile abzuwerten:

– weniger Fleischkonsum
– ökologische Landwirtschaft mit weniger Tierhaltung
– Waldschutz mit naturnaher Waldwirtschaft
– Alternativen zu invasiver Herstellung und Import von Tierfutter
– Naturschutz sowie ökologischer Land- und Waldwirtschaft
– Lieferkettengesetz
– Kreislaufwirtschaft und Recycling

Auf der Greenpeace Seite gibt es mehrere Berichte über die Waldvision. Und im ausführlichen Bericht dazu, EU-Waldvision Langfassung vom November 2020, 17,7 MB steht tatsächlich auf Seite 51 diese Sache mit den „Nachwachsenden Rohstoffen“ wie Holz zur Energiegewinnung und der Vergleich mit den Fossilen Energieträgern. Dazu wird Philippe Leturcq zitiert, aus einem Beitrag in den „Annals of Forest Science“. Leturcq wird als ein emeritierter Professor beschrieben, der nach seinen Forschungen an Schaltkreisen nun Waldbesitzer ist. Nach einer Pause von 12 Jahren fertigt er regelmäßig Artikel zum Thema „Verbrennung von Holz im Vergleich zu Fossilen Brennstoffen“ inkl. Schaubildern und Diagrammen an. Ich habe mich einmal quer durch seine Sekundärliteratur gelesen und konnte leider nicht beweisen, dass hinter diesen Autoren große Erdöl und Erdgas Unternehmen stehen, oder zumindest QAnon, die Flacherdler, EIKE, die Rechten oder die Rechts-Außen Republikaner. Was jetzt nichts heissen mus. Vielleicht findet dies ja jemand anderes heraus.

Ich erkenne aber nach dem Lesen dieser Artikel aber immer mehr, dass die Zukunft davon abhängt, dass alle nicht geförderten Fossilen Energieträger in der Erde bleiben müssen und der Ausbau von Windkraft, photovoltarer und vorallem auch der der thermischen Solarenergie in wahnsinnigen Schritten vorangetrieben werden muss. Dass der Raubbau an den Urwäldern zur Tierfutter- und Fleischerzeugung gestoppt werden muss.

Zudem muss CO2 im Verkehrs- und im Bausektor eingespart werden, dies kann nur durch Nachhaltigkeit (u.a. durch Ausbau und Einsatz erneuerbare Energien), größtmögliche Einsparung von Beton und Ersetzen durch Holz, auch also CO2 Senke, sowie einem breiten Angebot an ÖPNV und nicht motorisierter Individualverkehrsinfrastruktur geschehen.
Die aktuelle Politik in Bayern, die mit 10H den Ausbau der Windkraft zum Erliegen gebracht hat, der Bau von Erdgaspiplines um das russische Regime zu unterhalten und ehemaligen deutschen Politikern als Lobyisten einer überholten (Energie-)wirtschaft einen Altersruhesitz zu schaffen und die Förderung von Wasserstoff- oder Hybridmotoren anstelle von energie- und materialeffizienten Elektromotoren und Batterien mit 100% Recyclequoten, sind hier der falsche Weg. Damit kann das Klima nicht gerettet werden, damit kann Menschen nicht eine lebenswerte Zukunft gegeben werden.
Wir sind verantwortlich dafür, was wir tun, und was wir nicht tun. Die ganze Kraft muss jetzt ausgerichtet werden, um heute das richtige zu entscheiden: Erneuerbare Energien ausbauen, Abbau fossiler Energieträger stoppen und soziale Gerechtigkeit weltweit durch Transparenz, Wissenstransfer und wirtschaftliche Umverteilung fördern.

Mir ist schon klar, dass dies hier nur plakative Schlagwörter sind, aber es gibt genug Literatur, von Christian Felber, Carl Amery, Frederic Vester und anderen, die hier bereits Details beschreiben. Jede*r kann mitmachen!

Wo ist jetzt die Verbindung zu unserem kleinen Dorf? Der Gemeinderat setzt sich wiedermal seit 3 Sitzungen mit Bauanträgen auseinander, Flächenversiegelung und „Entwicklung“ auf der Grünen Wiese.
Wäre es nicht jetzt an der Reihe, ein Verkehrskonzept zur Förderung der Fuß- und Radmobilität zu erarbeiten? Ratgeber zur alternativen Energiegewinnung den Häuslebauer*innen in die Hand zu drücken und sie auch dazu zu verpflichten? Wäre nicht endlich die PV-Strom Erzeugung auf allen kommunalen Gebäuden anzugehen und auch die Beispiele aus der Broschüre vom Runden Tisch zur Energiewende aus 2018 endlich Ernst zu nehmen? Wenn ich mir das so ansehe, ist nur das Solarkataster umgesetzt worden.

Hier der Beitrag auf fb vom DLF https://www.facebook.com/deutschlandfunk/photos/a.348228105208502/3997801103584499, vom 04.02.2021

Und noch ein paar Quellen, wie z.B. die aktuelle Regierung denkt: https://www.bundestag.de/resource/blob/504060/d408ca51555a813c5b3a750c4c0c1fa1/co2-bilanzen-verschiedener-energietraeger-im-vergleich-data.pdf, auch vom 04.02.2021

Was sagt eigentlich dazu das https://www.umweltbundesamt.de/daten/energie/energiebedingte-emissionen#energiebedingte-treibhausgas-emissionen oder Bayern? https://www.energieatlas.bayern.de/thema_energie/daten/co2.html